Diageo erwartet wegen Virus Millionen-Belastung
Der Schnapshersteller Diageo kalkuliert die Umsatzeinbrüche wegen des Coronavirus für das laufende Geschäftsjahr mit ein.

Das Wichtigste in Kürze
- Der Schnapshersteller Diageo rechnet mit Auswirkungen des Coronavirus.
- Da viele Gastronomiebetriebe in China geschlossen sind, sind Umsatzeinbrüche die Folge.
Der Spirituosenkonzern Diageo rechnet mit erheblichen Auswirkungen des neuartigen Coronavirus auf das laufende Geschäft. Der organische Nettoumsatz im Geschäftsjahr 2019/20 dürfte wegen des Virus zwischen 225 und 325 Millionen Pfund geringer ausfallen. Der organische operative Gewinn soll um 140 bis 200 Millionen Pfund geschmälert werden. Das teilte das britische Unternehmen am Mittwoch in London mit.
Diageo rechnet mit schrittweiser Erholung
Viele Bars und Restaurants in China seien geschlossen, was seit Ende Januar zu einem erheblichen Einbruch im Geschäft führe. Dieser Effekt dürfe sich noch mindestens bis in den März ziehen. Erst danach rechnet Diageo mit einer schrittweisen Erholung des Konsums bis zum Ende des Geschäftsjahrs.

Auch die Ausbreitung des Virus in andere asiatische Länder wie Südkorea belaste den Konzern, ebenso wie das schwächere Reiseaufkommen. Es sei schwierig, die Dauer und den Umfang der Virus-Krise vorherzusagen.
Andere Spirituosenhersteller wie Pernod Ricard und Remy Cointreau hatten ihre Prognosen bereits wegen des Coronavirus gekürzt. Erst vor rund einem Monat hatte Diageo ausserdem schwächeres Wachstum wegen Problemen in Indien und Lateinamerika in Aussicht gestellt. Weiter hatte es die Umsatzprognose auf das untere Ende der Spanne zwischen 4 und 6 Prozent Wachstum konkretisiert. Die Geschäfte in den dortigen Regionen seien bereits im ersten Halbjahr zunehmend schwankungsanfällig gewesen, und es gebe weiter Unsicherheiten.