DIHK befürchtet steigende Strompreise bei schnellem Kohleausstieg

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Der diskutierte schnellere Braunkohleausstieg in Deutschland würde zu deutlich höheren Strompreisen führen, meint Achim Dercks.

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Ein Schaufelradbagger arbeitet im Braunkohletagebau Hambach (D). - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein schneller Braunkohleausstieg könnte die Strompreise in die Höhe treiben.
  • Das meint zumindest Achim Dercks, der stellvertretende Hauptgeschäftsführer der DIHK.

Vor der Sitzung der Kohlekommission im rheinischen Braunkohlerevier hat die deutsche Wirtschaft vor steigenden Strompreisen im Falle eines schnellen Ausstiegs aus der Braunkohle gewarnt. «Der in der Strukturkommission diskutierte schnellere Kohleausstieg würde die Strompreise noch einmal deutlich nach oben treiben», sagte der stellvertretende Hauptgeschäftsführer des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), Achim Dercks, den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND) vom Mittwoch.

«Die strukturellen Nachteile hoher Stromkosten für die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Industrie verschärfen sich», sagte Dercks und verwies dabei auch auf die Netzentgelte. Eine besondere Herausforderung ergebe sich darüber hinaus für die vom Braunkohleausstieg direkt betroffenen Regionen. Hier seien besonders viele energieintensive Betriebe angesiedelt.

Konjunkturrisiko

Die Kohlekommission trifft sich an diesem Mittwoch zu einer Sitzung im rheinischen Revier. Laut DIHK wird der Anstieg der Preise für Energierohstoffe immer stärker zu einem Konjunkturrisiko. «Die hohen Öl-Lagerbestände der Niedrigpreisphase werden immer mehr abgebaut. Zudem steigt die Unsicherheit über die künftige Angebotssituation», sagte Dercks den RND-Zeitungen.

Der Marktwert eines Barrels Öl der Sorte Brent habe im September 2018 rund 45 Prozent höher als im Vorjahresmonat gelegen. Das trifft die deutsche Wirtschaft in Form steigender Kosten zum Beispiel für chemische Grundstoffe sowie für Treib- und Heizstoffe. Vor allem energieintensive Branchen – etwa im Bereich Glas, Keramik, Steineverarbeitung oder Metallerzeugung zeigten sich «angesichts der Preissteigerungen besorgt», sagte Dercks. Laut der jüngsten DIHK-Konjunkturumfrage sieht inzwischen etwa ein Drittel der Unternehmen in der Entwicklung der Energie- und Rohstoffpreise ein aktuelles Geschäftsrisiko.

Versorgungssicherheit trotz Hambach

Die grundsätzliche Versorgungssicherheit mit Strom ist nach Angaben der Bundeswirtschaftsministeriums indes auch nach dem Rodungsstopp im Hambacher Forst gewährleistet. «Die Reduktion der Braunkohleförderung im Hambacher Tagebau würde sich nicht negativ auf die Versorgungssicherheit am Strommarkt auswirken», sagte der Parlamentarische Staatssekretär im Ministerium, Oliver Wittke (CDU).

Das geht aus dem Protokoll des Bundestags von der Sitzung am 17. Oktober hervor, wie am Mittwoch zunächst die «Rheinische Post» berichtet hatte. «Aktuelle Studien des europäischen Verbandes der Übertragungsnetzbetreiber und im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie zeigen, dass es derzeit weiterhin deutliche Überkapazitäten an den Strommärkten gibt», sagte Wittke demnach auf eine Frage des Grünen-Politikers Oliver Krischer.

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