Europas Landwirte pflanzen mehr Hülsenfrüchte wie Soja und Lupinen
Das Wichtigste in Kürze
- Pflanzen gehen in die Lebensmittelproduktion und die Tierfütterung.
Die Erzeugung von Hülsenfrüchten nahm in den 27 EU-Mitgliedstaaten in diesem Jahr zum dritten Mal in Folge zu, wie der Branchenverband Ufop am Montag mitteilte. Demnach wurden knapp 6,8 Millionen Tonnen Hülsenfrüchte geerntet.
Das waren zehn Prozent mehr als im Vorjahr, wie die Union zur Förderung von Öl- und Proteinpflanzen (Ufop) mit Bezug auf Zahlen der Europäischen Kommission mitteilte. Die Rekordernte von 2017 mit 7,0 Millionen Tonnen wurde damit aber nicht ganz erreicht.
Wichtigste Hülsenfrucht in Europa ist mit Abstand die Sojabohne mit 43 Prozent der gesamten Hülsenfruchternte. Auch in Deutschland sei Soja «in den letzten Jahren grösser geworden», sagte ein Ufop-Sprecher AFP, vor allem wegen der Verarbeitung zu Tofu. Die Sojabohne gehe zudem in die Fütterung.
Angebaut werden zudem immer mehr Lupinen - die Ernte in diesem Jahr lag 49 Prozent über dem langjährigen Durchschnitt. Die Pflanze wird vor allem zu Lebensmitteln verarbeitet - etwa auch zu Kaffee oder Eis, wie der Ufop-Sprecher sagte.
Auch Erbsen gehen demnach vor allem in die Lebensmittelproduktion, Bohnen hingegen verwenden viele Bio-Betriebe zur Fütterung der Tiere. Milchkühe, die mit Pflanzen ohne Gentechnik gefüttert werden, bekommen laut Ufop-Sprecher in Deutschland vor allem Rapsschrot.
Der Verband betonte die Bedeutung von Hülsenfrüchten für Fruchtfolgesysteme und ihr Potenzial für den Klimaschutz. Der Anbau von Hülsenfrüchten könne zu einer besseren Anpassung der Landwirtschaft an Klimaveränderungen beitragen. So müssen aktuell beispielsweise grosse Mengen an Eiweissfuttermitteln nach Deutschland eingeführt werden, ausserdem kann laut Ufop beim Anbau von Hülsenfrüchten auf die Verwendung von mineralischem Stickstoffdünger verzichtet werden. Der Verband forderte von einer neuen Bundesregierung deshalb eine «angemessene Prämiengestaltung» für den Anbau von Hülsenfrüchten.