Raiffeisen

Experte: Image der Schweizer Banken ist nachhaltig geschädigt

Laura Del Favero
Laura Del Favero

Zürich,

Hier eine Negativschlagzeile, da eine Negativschlagzeile: Das Image der Schweizer Banken hat stark gelitten. Ein Experte rechnet sogar mit nachhaltigen Folgen.

Credit Suisse
Das Ansehen der Credit Suisse ist angeschlagen. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • In der jüngsten Vergangenheit häuften sich die Negativschlagzeilen über hiesige Banken.
  • Ein Wirtschaftspsychologe vermutet deshalb, dass das Image nun nachhaltig geschädigt ist.

Das Schweizer Bankwesen zählt zu den bedeutendsten der Welt. Insbesondere die Kompetenz und Zuverlässigkeit, aber auch die politische Stabilität des Landes tragen seit Jahren zu dem positiven Image bei.

Doch gerade in der letzten Dekade litt das Ansehen der Schweizer Banken massiv. Die Rede ist von den angeblichen Machenschaften des einstigen Raiffeisenchefs Pierin Vincenz sowie die zahlreichen Skandale innerhalb der Credit Suisse.

Erst begann die zweitgrösste Bank der Schweiz, Mitarbeitende von Privatdetektiven überwachen zu lassen. Dann verstiess der ehemalige CEO António Horta-Osório gegen die Corona-Quarantäne-Regeln. Und nun soll die Credit Suisse auch noch Autokraten, Verbrecher oder Geheimdienstler als Kunden gehabt haben.

EU-Parlamentarier fordern schwarze Liste für Schweizer Banken

«Leider haben solche Vorfälle keinen guten Effekt auf das Image», erklärt Wirtschaftspsychologe Christian Fichter. Gemeint ist nicht nur das Ansehen der betroffenen Banken, sondern auch das weltweite Image des Schweizer Bankwesens.

Christian Fichter
Wirtschafts- und Konsumpsychologe Christian Fichter. - zVg

«Die langjährige Arbeit des gesamten Finanzplatzes wird damit innert kürzester Zeit zunichtegemacht», unterstreicht Fichter. Und das, obschon es meist eher moralische und nicht gesetzliche Verletzungen sind. «Ich fürchte deshalb», so der Wirtschaftsexperte, «dass eine nachhaltige Verbesserung des Images ein Ding der Unmöglichkeit ist.»

Und mit dieser Einschätzung dürfte der Wirtschaftspsychologe nicht Unrecht haben. Bereits Anfang der Woche forderte die Europäische Volkspartei und damit die grösste Gruppe im EU-Parlament eine Überprüfung der Schweizer Bankpraktiken.

geldwäscherei
Geldwäscherei. (Symbolbild) - Keystone

Als Folge davon droht den Schweizer Banken eine Aufnahme auf die schwarze Liste. Darin aufgeführt sind sämtliche Länder, die mit schmutzigem Geld geschäften. Für den bedeutendsten Finanzplatz der Welt ein herber Rückschlag.

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