Fed-Mitglied Bullard sieht US-Leitzins bei «der richtigen Hausnummer»
Nach der Senkung in der vergangenen Woche hat der US-Leitzins nach Ansicht von James Bullard, Mitglied im Offenmarktausschuss der US-Zentralbank Fed, «die richtige Hausnummer».
Das Wichtigste in Kürze
- Zentralbank könne nicht auf jedes Scharmützel in einem Handelskrieg reagieren.
Bullard sagte der Nachrichtenagentur AFP, er habe eine weitere Zinssenkung in diesem Jahr bereits «eingeplant» - sei aber vorerst zufrieden mit dem jetzigen Stand. Er werde beobachten, wie Wirtschaftswachstum und Inflationsrate sich entwickelten. Es könne bis zu sechs Monate dauern, bis sich die Folgen eines Zinsentscheids zeigten.
Die Fed hatte den Leitzins in der vergangenen Woche zum ersten Mal seit der Finanzkrise von 2008 abgesenkt, und zwar leicht um 0,25 Punkte auf die Spanne von 2,0 bis 2,25 Prozent. Bullard, Chef der Zentralbank von St. Louis, war der erste Notenbanker, der eine Zinssenkung vorschlug. Im vergangenen Jahr hatte die Fed den Leitzins vier Mal angehoben.
Die Beweglichkeit der Fed sieht Bullard begrenzt. Die Zentralbank könne ihre Geldpolitik nicht an jedem «Wie Du mir, so ich Dir» in einem Handelskrieg ausrichten, erklärte er. Die Notenbank habe aber «schon Einiges getan», um die Wirtschaft des Landes zu unterstützen.
Die Forderung von US-Präsident Donald Trump, die Zinsen weiter zu senken und so die Konjunktur anzuschieben, wies Bullard wie Fed-Chef James Powell zurück. Die Fed «trifft ihre Entscheidungen wie immer» - nicht gemäss den Forderungen der Politik, sagte er AFP.