Fed untersucht Goldman Sachs im malaysischen Fonds-Skandal
Das Wichtigste in Kürze
- Goldman Sachs liess Geld aus dem malaysischen Staatsfond 1MDB verschwinden.
- Die US-Notenbank Fed wird die Ermittlungen intensivieren.
Im Skandal um den malaysischen Staatsfonds 1MDB intensiviert die US-Notenbank Fed nach einem Medienbericht ihre Untersuchungen gegen die Wall-Street-Bank Goldman Sachs. Dabei untersuche die Fed, ob und wie Manager der US-Bank interne Regeln umgangen haben, meldete die Nachrichtenagentur Bloomberg heute Freitag. Die Fed hat nicht die Macht einer Strafverfolgungsbehörde, kann aber gegen in Bankskandale involvierte Personen Sanktionen aussprechen.
Die Fed hat den Informationen zufolge aktuelle und frühere Mitarbeiter interviewt, um zu erfahren, wie interne Kontrollen einfach umgangen werden konnten. In den vergangenen Wochen waren Vertreter von Goldman Sachs bei der Notenbank vorstellig geworden und hatten die Kontrollsysteme der Bank verteidigt. Als Goldman Sachs' Hauptregulierer kann die Fed entweder Strafen gegen die Bank verhängen oder andere Änderungen verfügen. Die US-Notenbank wollte die Informationen nicht kommentieren.
Bestechung und Betrug
Goldman-Sachs-Banker hatten den Fonds 2009 aufgebaut, aus dem Gelder verschwunden und an malaysische Regierungsmitglieder zurückgeflossen sein sollen. Mitte November hatte der malaysische Finanzminister eine volle Rückzahlung der Gebühren von Goldman verlangt. Dabei soll es sich laut «Wall Street Journal» um 600 Millionen Dollar handeln. Premierminister Mahathir Mohamed sagte vor Kurzem dem Finanzsender CNBC, Malaysia sei von Goldman Sachs «betrogen» worden.
Das US-Justizministerium hat mittlerweile mindestens drei frühere Topbanker von Goldman Sachs mit 1MDB in Verbindung gebracht. Ein Banker hat sich bereits bei den US-Behörden unter anderem der Bestechung schuldig bekannt. Goldman Sachs selbst hatte Anfang des Monats im Bericht zum dritten Quartal auch über die Untersuchungen des US-Justizministeriums gegen die Bank informiert.