Das Geschäft mit Reisen ins All als Geldanlage: Richard Bransons Firma Virgin Galactic wird bald das erste börsennotierte Weltraumtourismusprojekt sein.
Britischer Milliardär Richard Branson
Britischer Milliardär Richard Branson - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Virgin Galactic soll im zweiten Halbjahr 2019 an die Börse gehen.
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Wie Bransons Unternehmen am Dienstag mitteilte, soll eine in New York gelistete Holding einen 49-prozentigen Anteil an der Firma des britischen Milliardärs übernehmen. Die Firma wird dabei mit 1,5 Milliarden Dollar (1,34 Milliarden Euro) bewertet. Wie das «Wall Street Journal» zuvor berichtete, will die Holding 800 Millionen Dollar investieren.

Hinter der Finanzspritze, die Bransons Ambitionen für profitable Reisen ins Weltall beflügeln soll, steht das Unternehmen Social Capital Hedosophia Holdings (SCH) - eine sogenannte Special-Purpose Acquisition Company (SPAC), deren Zweck es ist, an den Börsen Geld einzusammeln und dieses dann anschliessend in die Übernahme zu investieren.

Virgin Galactic, das beim Weltraumtourismus mit den Plänen von Amazon-Gründer Jeff Bezos und Tesla- und SpaceX-Chef Elon Musk konkurriert, soll laut der Mitteilung nach Abschluss der Transaktion in der zweiten Jahreshälfte an die Börse gehen. Wie der SCH-Gründer Chamath Palihapitiya erklärte, sei die Firma den Wettbewerbern «Lichtjahre» voraus.

Virgin Galactic hatte im vergangenen Dezember als erstes privates Raumfahrtunternehmen ein bemanntes Flugzeug von den USA aus ins All geschickt. Das Flugzeug erreichte dabei eine Höhe von mehr als 90 Kilometern.

Nach US-Definition liegt die Grenze zum Weltraum bei etwa 80 Kilometern und damit in geringerer Höhe als nach internationalen Standards, die von 100 Kilometern ausgehen.

Bisher konnte Virgin Galactic nach eigenen Angaben Reservierungen von mehr als 600 Menschen aus 60 Ländern verbuchen. Diese bezahlten bereits etwa 80 Millionen US-Dollar Kaution, wobei der Firma demnach noch potenzielle Einnahmen in Höhe von 120 Millionen Dollar winken.

Palihapitiya investiert 100 Millionen Dollar eigenes Geld in die Fusion und wird der Vorsitzende des neuen Gemeinschaftsunternehmens sein. Virgin-Gründer Branson hat seit 2004 bereits mehr als eine Milliarde Dollar in das Unternehmen investiert.

Eine Finanzierungshilfe aus Saudi-Arabien hatte der Brite im vergangenen Oktober nach dem Verschwinden des saudiarabischen Journalisten Jamal Khashoggi auf Eis gelegt. Nach wochenlangen Dementis gestand Saudi-Arabien unter internationalem Druck schliesslich ein, dass Khashoggi vorsätzlich im saudiarabischen Konsulat in Istanbul getötet wurde.

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