Finma-Rücktritt: Bankpersonalverband fordert Amstad-Abgang
Vor Veröffentlichung des PUK-Berichts zum Credit-Suisse-Debakel fordert der Bankpersonalverband den Rücktritt der Finma-Präsidentin Marlene Amstad.
Der Schweizerische Bankpersonalverband verlangt personelle Konsequenzen im Vorfeld des PUK-Berichts zum Untergang der Credit Suisse. Der Verband sieht den Rücktritt der Finma-Präsidentin Marlene Amstad als unerlässlich an.
Es dürfe nicht einfach zur Tagesordnung übergegangen werden, der PUK-Bericht müsse Konsequenzen haben, erklärt Verbandsvize Natalia Ferrara gegenüber «Blick». Sie betont: «Der Rücktritt von Finma-Präsidentin Marlene Amstad ist überfällig!»
Ferrara macht deutlich, dass die Hauptverantwortung für das CS-Debakel bei den Bankorganen und Topmanagern liegt. Sie kritisiert jedoch auch die Aufsichtsbehörden scharf.
Kritik an Aufsichtsbehörden
Der Bankpersonalverband wirft den Aufsichtsbehörden vor, der Credit Suisse jahrelang erlaubt zu haben, mit zu geringen Eigenmitteln zu arbeiten. «Sie hätten schon früher eingreifen können und müssen», zitiert «Blick» Ferrara.
Die Verbandsvize geht noch weiter: «Die Finma hat versagt.» Diese harte Kritik unterstreicht die Forderung nach Amstads Rücktritt.
Der Verband will laut «watson» auch die Rolle des Bundesrats genauer untersuchen. Er fragt, warum der «naiv handelnde Bundesrat» dem Niedergang der Grossbank tatenlos zugesehen habe.
Forderung nach neuen Instrumenten
Neben personellen Konsequenzen fordert der Bankpersonalverband auch neue Instrumente zur Verhinderung künftiger Bankenzusammenbrüche. Ferrara betont gegenüber «Blick»: «Es braucht klare Verantwortlichkeiten und persönliche Haftbarkeit für das Top-Management von Banken.»
Der Verband schlägt vor, eine eigene Strafnorm für Top-Manager zu prüfen. Zudem sollen die Instrumente der Aufsichtsbehörden wirksamer gestaltet werden.
Appell an die UBS
Der Bankpersonalverband richtet auch einen Appell an die UBS, die die Credit Suisse übernommen hat. Die Grossbank solle weiterhin Schweizer Werte verkörpern und Verantwortung für den Finanzplatz übernehmen.
Ferrara mahnt laut «Blick»: «Das kaltschnäuzige Ignorieren der Interventionen der Finma – wie damals durch die CS-Verantwortlichen –, darf sich nicht wiederholen.»
Hintergrund des Finma-Rücktritt
Der Ruf nach Amstads Rücktritt folgt auf den überraschenden Abgang des ehemaligen Finma-Direktors Urban Angehrn. Wie die «Handelszeitung» berichtet, trat Angehrn im September 2023 nach weniger als zwei Jahren im Amt zurück.
Angehrn begründete seinen Schritt mit gesundheitlichen Folgen der «hohen und dauerhaften Belastung» seines Amtes. Seine Stellvertreterin Birgit Rutishauser übernahm interimsmässig die Leitung der Finma.
Erwartungen an den PUK-Bericht
Der für Freitag erwartete PUK-Bericht zur Credit Suisse wird mit Spannung erwartet. Er soll laut «Blick» die Rolle der Finma, der Nationalbank und des Finanzdepartements beim Untergang der Grossbank beleuchten.
Es gilt als offenes Geheimnis, dass die PUK besonders die Finma kritisch unter die Lupe genommen hat. Der Bericht könnte somit weitere Diskussionen über die Zukunft der Finanzmarktaufsicht auslösen.