Finma passt Organisation für künftige Herausforderungen an
Die Finma stärkt ihre Struktur mit neuen Bereichen und Vor-Ort-Kontrollen, um Risiken effektiver zu managen und den Finanzplatz Schweiz zu schützen.

Die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht FINMA hat ihre Organisationsstruktur grundlegend überarbeitet. Ziel ist es, den Herausforderungen der Zukunft besser begegnen zu können.
Die neue Struktur trat am 1. April 2025 in Kraft, wie die Behörde mitteilte. Ein zentraler Bestandteil der Reform ist die Schaffung eines neuen Geschäftsbereichs «Integrierte Risikoexpertise».
Finma bündelt die Kompetenzen
Dieser bündelt Kompetenzen beispielsweise in Bereichen wie Liquidität, Kapital- und Stresstests, Kreditrisiken sowie Geldwäscherei. Zudem werden Vor-Ort-Kontrollen verstärkt durchgeführt, um eine vertiefte und direkte Aufsicht zu gewährleisten.
Marianne Bourgoz Gorgé, bisher Leiterin des Bereichs Asset Management, übernimmt die Leitung dieses neuen Bereichs. In der Mitteilung heisst es, dass Bourgoz zuvor acht Jahre als Risikochefin der Genfer Kantonalbank tätig war.
Synergien und Fokussierung auf Risiken
Neben der Einführung des neuen Bereichs wurden die Abteilungen «Asset Management» und «Märkte» zusammengelegt. Diese Massnahme soll Synergien fördern und die Effizienz steigern.

Léonard Bôle, der seit 2014 den Bereich Märkte leitet, übernimmt die Führung der fusionierten Abteilung. Laut «Handelszeitung» zielt diese Umstrukturierung darauf ab, finanzielle und nicht-finanzielle Risiken besser zu adressieren.
Präventive Aufsicht
Die Behörde betont zudem die Bedeutung einer stärker präventiven Aufsicht. Direktor Stefan Walter erklärte in der Mitteilung: «Diese neue Struktur für die Finma fördert unser Ziel einer vorbeugenden Aufsicht.»
Dies unterstreicht die strategische Ausrichtung auf eine risikobasierte und verhältnismässige Überwachung.
Konsequenzen aus der CS-Krise
Die organisatorischen Anpassungen erfolgen nach der Kritik an der Rolle der Finma während der Krise um die Credit Suisse. Die Behörde wurde beschuldigt, nicht rechtzeitig eingegriffen zu haben.

Wie «Investrends.ch» berichtet, fordert die Finma nun mehr Kompetenzen. Darunter auch das Recht zur Verhängung von Bussen oder ein Senior-Manager-Regime zur Rechenschaftspflicht von Führungskräften.
Vertrauen wiederherstellen
Damit will die Finma nicht nur ihre eigene Position stärken, sondern auch das Vertrauen in den Schweizer Finanzplatz wiederherstellen.
Verwaltungsratspräsidentin Marlene Amstad betonte laut der Mitteilung, dass insbesondere neue Herausforderungen wie Cyberkriminalität und nachhaltige Finanzierungen im Fokus stehen.