Goldman Sachs: Aktionärsberater kritisieren Millionenboni
Der einflussreiche Stimmrechtsberater ISS stemmt sich gegen die Millionenboni für Goldman Sachs Chef David Solomon und andere Spitzenmanager der Bank.
Das Wichtigste in Kürze
- Der einflussreiche Stimmrechtsberater ISS kritisiert die Millionenboni bei Goldman Sachs.
- ISS empfahl den Aktionären, gegen das Gehaltspaket zu stimmen.
Der einflussreiche Stimmrechtsberater ISS stemmt sich gegen die Millionenboni für Goldman-Sachs-Chef David Solomon und andere Spitzenmanager der Bank. Goldman Sachs habe den Bonus für Solomon kräftig angehoben, obwohl sich 2019 wichtige Kennzahlen verschlechtert hätten.
Solomon verdiente 2019 fast 25 Millionen Dollar. ISS empfahl den Aktionären in einem Reuters vorliegenden Bericht, auf der Hauptversammlung am kommenden Donnerstag gegen das Gehaltspaket zu stimmen. Das Votum der Aktionäre hat nur beratenden Charakter, ist also nicht bindend. Nach den Empfehlungen von Stimmrechtsberatern wie ISS und Glass Lewis richten sich viele Fonds und Grossanleger.
Solomon hatte im Oktober 2018 die Nachfolge von Lloyd Blankfein an der Spitze von Goldman Sachs angetreten. Er durfte sich 2019 über eine kräftige Gehaltserhöhung freuen. Er kassierte insgesamt 24,7 Millionen Dollar, davon waren 7,65 Millionen Bonuszahlungen.
Solomon erhielt damit 19 Prozent mehr Geld als im Vorjahr. Das, obwohl der Gewinn der Investmentbank um 19 Prozent auf 8,47 Milliarden Dollar einbrach. Der bestbezahlte US-Banker blieb allerdings auch 2019 der langjährige JP-Morgan-Chef Jamie Dimon. Er erhielt nach einem Rekordgewinn der Bank 31,5 Millionen Dollar; 1,6 Prozent mehr als im Vorjahr.
Ein Goldman-Sachs-Sprecher verteidigte die Gehälter für die Spitzenmanager um Solomon. Goldman belohne langfristiges Wachstum und lege keinen unangemessenen Schwerpunkt auf kurzfristige Ergebnisse. Die Einkommen für 2019 spiegelten die erheblichen langfristigen Erfolge der Führungsspitze wider.