Goldpreis fällt auf tiefsten Stand seit fast einem halben Jahr
Der Goldpreis ist auf den tiefsten Stand seit fast einem halben Jahr gefallen. Die Notierung rutschte bis auf 1889,70 US-Dollar für eine Feinunze ab.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Goldpreis ist am Donnerstag weiter gesunken.
- Er erreicht den tiefsten Stand seit fast einem halben Jahr.
- Hintergrund ist die Spekulation auf weiter steigende Zinsen in den USA.
Der Goldpreis hat am Donnerstag die Talfahrt der vergangenen Handelstage fortgesetzt. Er fiel auf den tiefsten Stand seit fast einem halben Jahr. In London rutschte die Notierung für eine Feinunze (31,1 Gramm) bis auf 1889,70 US-Dollar ab. So günstig wurde das Edelmetall zuletzt im März gehandelt. Gegen Mittag lag der Goldpreis zuletzt wieder bei 1895 Dollar. Marktbeobachter erklärten den jüngsten Preisdruck mit der Spekulation auf weiter steigende Zinsen in den USA.
Das am Mittwochabend veröffentlichte Protokoll zur jüngsten Sitzung der US-Notenbank Fed zeigte, dass die US-Notenbanker die Tür für weitere Zinserhöhungen im Kampf gegen die Inflation offenhalten. Steigende Zinsen an den Kapitalmärkten machen Gold weniger attraktiv.
Zudem sorgte auch der Kursanstieg des Dollar im Zuge der Zinsspekulationen für Verkaufsdruck. Da Gold auf dem Weltmarkt in Dollar gehandelt wird, verteuert eine starke US-Währung das Edelmetall und bremst die Nachfrage.
Rekordhoch Anfang Mai knapp verpasst
Experten der Dekabank verwiesen darüber hinaus auf die rückläufigen Goldkäufe durch Zentralbanken. Nach Daten des Interessenverbands World Gold Council sind die Käufe der Zentralbanken in den Monaten April bis Juni um etwa 35 Prozent im Vergleich zum Vorquartal gesunken.
«Lag ihr Anteil an der Gesamtnachfrage im dritten Quartal 2022 noch bei rund einem Drittel, waren es zuletzt nur noch gut zehn Prozent», hiess es in einer Analyse der deutschen Dekabank.
Anfang Mai war der Goldpreis noch bis auf 2062 Dollar gestiegen und hatte damit ein Rekordhoch nur knapp verpasst.