Grossaktionär der Credit Suisse fordert Konsequenzen
Ein Grossaktionär der Credit Suisse ist aufgebracht: Das Debakel um den amerikanischen Hedgefonds Archegos soll Folgen für die Führungsspitze haben.
Das Wichtigste in Kürze
- Die CS-Aktionäre sind nach der Archegos-Episode sauer auf ihre Führungsspitze.
- Harris Associates fordert Lohnabstriche für Urs Rohner.
Der Stimmrechtsvertreter Ethos empfiehlt den Aktionären, gegen die Décharge des Verwaltungsrates und gegen die Bonusanträge des Managements zu stimmen. Der Credit Suisse Grossaktionär Harris Associates fordert einen Lohnverzicht für VR-Präsident Urs Rohner.
Wird der Bonus für Top-Manager ausfallen?
«Wir empfehlen den Aktionären, an der kommenden Generalversammlung vom 30. April gegen die Bonusanträge des Managements für das Jahr 2020 zu stimmen.» Das sagte Ethos-Chef Vincent Kaufmann gegenüber AWP.
Die jüngsten Ereignisse könnten in hohen Verlusten für die Credit Suisse resultieren, so Kaufmann weiter. Zudem zeigten sie, dass die Grossbank Probleme mit ihrem Risikomanagement habe. Und für letzteres trage letztlich der Verwaltungsrat die Verantwortung.
Mit der Verweigerung der Entlastung würden die Aktionäre ihr Recht offen halten. Nötigenfalls könnten sie juristisch gegen den Verwaltungsrat vorgehen. Falls dieser seine Verantwortung nicht nachgekommen sei, so Kaufmann weiter.
Aufgrund der zu erwartenden Verluste scheinen ihm auch die vorgeschlagenen Vergütungen zu hoch. Aus diesem Grund empfehle Ethos gegen den Bonusantrag zu stimmen. Ganz abgesehen davon halte Ethos ein Salär von 4 Millionen Franken für einen Verwaltungsratspräsidenten als zu hoch, ergänzte Kaufmann.
Grossaktionär stellt Forderung auf
Ins gleiche Horn bläst auch der Credit Suisse Grossaktionär Harris Associates. Dieser fordert laut Medienberichten, dass der scheidende Verwaltungsratspräsident Urs Rohner auf sein Salär verzichten sollen.
David Herro von Harris Associates erklärte sich gemäss der Nachrichtenagentur Bloomberg in einer Stellungnahme. Der Grossaktionär halte es für angemessen, dass Urs Rohner auf eine weitere Vergütung verzichtet.
Der US-Vermögensverwalter Harris ist mit einem Anteil von rund 5 Prozent einer der grössten Inverstoren der CS. Herro hatte bereits im vergangenen Jahr im Streit mit dem ehemaligen CEO Tidjane Thiam die Absetzung Rohners gefordert.