Jetzt muss Tesla Gas geben

Michael Bolzli
Michael Bolzli

USA,

Tesla-Gründer Elon Musk hat massiv Gegenwind. Probleme bei der Produktion des Models 3, Unfälle mit dem Autopiloten und ein Rückruf lassen die Tesla-Aktie einbrechen.

Tesla-Gründer Elon Musk entschuldigt sich für sein Verhalten in der Vergangenheit.
Tesla-Gründer Elon Musk entschuldigt sich für sein Verhalten in der Vergangenheit. - Getty

Das Wichtigste in Kürze

  • Tesla hat offenbar Produktionsprobleme beim Model 3.
  • Der E-Auto-Bauer muss zudem über 120'000 Stück vom Model S zurückrufen.

Die Wahrheit kommt diese Woche ans Licht, wenn Elon Musk die neusten Produktionszahlen von Tesla präsentiert. Denn offenbar verfehlt Tesla beim Model 3 die Ziele. Laut Musk soll zwar die Marke von 2000 Fahrzeugen pro Woche kürzlich übertroffen worden sein. Das Problem: Eigentlich wollte Tesla bis Ende März 2500 Modelle 3 pro Woche herstellen.

Nicht nur bei der Produktion des E-Autos für die Masse happert es. Wegen Qualitätsproblemen müssen 123'000 Modelle S in die Werkstatt. Das ist fast die Hälfte aller produzierten Fahrzeuge. Der Grund: Ein Bolzen, der wegen dem Salz im Winter Rost angesetzt hat und deshalb die automatische Lenkung behindert. Schlechte Nachrichten für einen Autobauer, der sich vor allem mit seiner Qualität rühmt.

Nie Gewinn gemacht

In der 15-jährigen Geschichte hat Tesla noch nie Gewinn gemacht. Die Ratingagentur Moodys hat darum letzte Woche die Bonität des Unternehmens gesenkt. Die Aktie hat innerhalb eines Monats um fast 30 Prozent nachgegeben. Viele Experten halten einen Erfolg des Models 3 für den Konzern darum als überlebenswichtig.

Damit hört der Ärger nicht auf. Am 23. März verunglückte in Kalifornien ein Apple-Mitarbeiter in einem Tesla Model X tödlich. Der Fall wird jetzt von US-Behörden untersucht. Pikant: Der Fahrer war mit dem Autopiloten unterwegs. Laut Tesla soll das Auto allerdings den Fahrer vor dem Unfall aufgefordert haben, wieder das Lenkrad zu übernehmen. Es ist nicht das erste Mal, dass ein Unfall mit dem Tesla-Autopiloten tödlich endet.

In vier Monaten Schluss

Hedgefonds-Manager John Thompson blickt düster in die Zukunft von Tesla. Gegenüber dem Finanzportal «MarketWatch» erklärt er: «Wenn Musk nicht einen Hasen aus dem Hut zaubert, dann ist in vier Monaten Schluss.»

Musk hingegen will davon nichts wissen. Mit einem Foto auf Twitter mache er sich über die Pleite-Gerüchte lustig. «Tesla ist so bankrott, das glaubt man nicht.»

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