Kaeser: Habe Klima-Aktivistin Neubauer keinen Aufsichtsratsposten angeboten

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Deutschland,

Siemens-Chef Joe Kaeser hat Berichte, er habe Luisa Neubauer von der Klimaschutzbewegung Fridays for Future einen Aufsichtsratsposten angeboten, zurückgewiesen.

Siemens-Chef Joe Kaeser
Siemens-Chef Joe Kaeser - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Angebot bezog sich laut Siemens-Chef auf Sitz in Umwelt-Aufsichtsgremium.

"Ich habe ihr einen Sitz in einem Aufsichtsgremium für Umweltfragen angeboten. Daraus wurde dann in der Öffentlichkeit ein Aufsichtsratsmandat ? das hatte ich nie vor und wäre der Unabhängigkeit nicht gerecht geworden, sagte er der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" (FAS).

Kaeser betonte, bei seinem Treffen mit Neubauer habe es sich nicht um einen «PR-Gag» gehandelt. «Der Protest auf der Strasse allein ist keine Lösung. Deswegen habe ich versucht, Luisa Neubauer einzubinden», erklärte er.

Fridays for Future protestiert gegen die Beteiligung von Siemens an einem riesigen Kohleförderprojekt in Australien. Der deutsche Grosskonzern hatte im Juli 2019 den Auftrag für die Schienensignalanlage der Adani-Mine im australischen Bundesstaat Queensland unterzeichnet. Kaeser hatte Neubauer in einem Gespräch in Berlin eine Posten bei Siemens angeboten. Neubauer lehnte ab.

Kaeser sagte der «FAS», er habe früh geahnt, dass das Projekt in Australien zu Schwierigkeiten führen würde. Nachdem die Beteiligung Siemens' bekannt wurde, habe er «hunderte, tausende» Protestmails bekommen. «Ich habe sofort gespürt: Wir haben ein Problem.» Dies finde er umso ärgerlicher, als die ökonomische Bedeutung äusserst gering sei. «Das Projekt hat ein Auftragsvolumen von 18 Millionen, Siemens macht etwa 50 Millionen Geschäft pro Stunde, das sind die Grössenverhältnisse», sagte Kaeser.

Den Auftrag nachträglich zu kündigen, sei unmöglich gewesen, da es einen rechtsgültigen Vertrag gegeben habe. «Mit diesen Realitäten muss man umgehen. Da hilft es auch nichts, wenn uns Klima-Aktivisten drohen», fügte Kaeser hinzu.

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