Krankenkassen-Experte erachtet Prämiensenkung für gefährlich
Erstmals seit 2008 sinken die Krankenkassenprämien. «Gefährlich», findet ein Experte. Bleiben die Prämien unter dem Kostenniveau, drohe ein Schock.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Krankenkassenprämien sinken 2022 im Schnitt um 0,2 Prozent.
- Ein Experte erachtet dies angesichts des hohen Kostenniveaus für gefährlich.
Die Krankenkassenprämien sinken im kommenden Jahr – und zwar um 0,2 Prozent. Eine Sensation. Denn: Es ist die erste Prämiensenkung seit 2008!
Hauptgrund für den überraschenden Rückgang sind die hohen Reserven. Aktuell sitzen die Kassen auf einem Polster von satten 12 Milliarden Franken – und dieses gilt es nun zu minimieren.
Der Schweiz droht ein Prämienschock
Richtig, findet Felix Schneuwly. Dennoch zeigt sich der Comparis-Krankenkassenexperte besorgt. Grund dafür ist die verkündete Prämiensenkung.
«Aktuell liegen die Prämien weit unter dem Kostenniveau», erklärt Schneuwly. Das sei gefährlich. «Denn sobald die Krankenkassen ihre Reserven aufgebraucht haben, droht ein Prämienschock.»
Schneuwly erinnert sich dabei an das Jahr 2010 zurück. Schon damals konkurrierten sinkende Prämien und steigende Kosten. Die Folge war ein plötzlicher und massiver Prämienanstieg von rund 10 Prozent.
Ein Szenario, das es zu vermeiden gilt. Statt einer Prämiensenkung empfiehlt der Krankenkassenexperte deshalb eine Rückzahlung der zu viel bezahlen Prämien, gleich wie bei den Steuern.