Erstmals seit 2008 sinken die Krankenkassenprämien. «Gefährlich», findet ein Experte. Bleiben die Prämien unter dem Kostenniveau, drohe ein Schock.
Bundesrat Alain Berset
Alain Berset wurde 2012 Bundesrat und übernahm das Amt des Vorstehers des Eidgenössischen Departements des Innern. Im Juni 2023 kündigte er seinen Rücktritt an. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Krankenkassenprämien sinken 2022 im Schnitt um 0,2 Prozent.
  • Ein Experte erachtet dies angesichts des hohen Kostenniveaus für gefährlich.
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Die Krankenkassenprämien sinken im kommenden Jahr – und zwar um 0,2 Prozent. Eine Sensation. Denn: Es ist die erste Prämiensenkung seit 2008!

Krankenkassenprämien Entwicklung
Entwicklung der Krankenkassenprämien 1997 bis 2020.
Krankenkassenprämien Altersgruppen
Krankenkassenprämien nach Altersgruppen

Hauptgrund für den überraschenden Rückgang sind die hohen Reserven. Aktuell sitzen die Kassen auf einem Polster von satten 12 Milliarden Franken – und dieses gilt es nun zu minimieren.

Wie bewerten Sie die Senkung der Krankenkassenprämien für das Jahr 2022?

Der Schweiz droht ein Prämienschock

Richtig, findet Felix Schneuwly. Dennoch zeigt sich der Comparis-Krankenkassenexperte besorgt. Grund dafür ist die verkündete Prämiensenkung.

«Aktuell liegen die Prämien weit unter dem Kostenniveau», erklärt Schneuwly. Das sei gefährlich. «Denn sobald die Krankenkassen ihre Reserven aufgebraucht haben, droht ein Prämienschock.»

Felix Schneuwly
Comparis-Krankenkassenexperte Felix Schneuwly. - zVg

Schneuwly erinnert sich dabei an das Jahr 2010 zurück. Schon damals konkurrierten sinkende Prämien und steigende Kosten. Die Folge war ein plötzlicher und massiver Prämienanstieg von rund 10 Prozent.

Ein Szenario, das es zu vermeiden gilt. Statt einer Prämiensenkung empfiehlt der Krankenkassenexperte deshalb eine Rückzahlung der zu viel bezahlen Prämien, gleich wie bei den Steuern.

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