Mark Zuckerberg: Trump ist Nummer eins bei Facebook
Bei einem gemeinsamen Essen soll Mark Zuckerberg Donald Trump als «Nummer eins bei Facebook» bezeichnet haben. Doch andere Nutzer sind deutlich beliebter.
Das Wichtigste in Kürze
- Donald Trump und Mark Zuckerberg haben im Oktober gemeinsam gegessen.
- Laut Trump hat Zuckerberg den US-Präsidenten als «Nummer eins bei Facebook» bezeichnet.
- Donald Trump hat auf Facebook rund viermal weniger Abonnenten als Cristiano Ronaldo.
Die US-Wirtschaftselite sucht immer Nähe zum Präsidenten. So auch Mark Zuckerberg. Vergangenen Oktober dinierte der Facebook-Chef darum mit Donald Trump.
Erst einen Monat später kam raus, dass das Essen stattgefunden hat. Als ein Journalist Zuckerberg darauf ansprach, gab er sich kleinlaut. Man habe sich über «verschiedene Dinge» unterhalten, sagte der Facebook-Chef damals.
Weniger wortkarg gibt sich Präsident Trump. Gegenüber dem Radio-Moderator Rush Limbaugh sagte der US-Präsident am Montag, Zuckerberg habe ihn als «Nummer eins bei Facebook» bezeichnet. Dafür habe der Tech-Manager ihm gratuliert.
Aussagen ist unklar
Es ist nicht klar, was Trump beziehungsweise Zuckerberg damit sagen wollte. Der konservative Limbaugh liess die Aussage im Raum stehen, siehe Video ab 1:48:50.
Der US-Präsident ist weit davon entfernt, der beliebteste Nutzer der Plattform zu sein. Seine private Seite kommt auf 27 Millionen Abonnenten, die Präsidenten-Seite auf knapp über fünf Millionen.
Zum Vergleich: Fussball-Superstar Cristiano Ronaldo hat auf Facebook über 123 Millionen Follower. Gemäss Statista gehörte Trumps Profil 2019 nicht mal in die Top 20.
Facebook braucht Trumps Goodwill
Zuckerberg ist gut beraten, mit dem US-Präsidenten auf Schmusekurs zu gehen. Nicht nur, weil sich mehrere demokratische Präsidentschaftsanwärter für eine Aufspaltung von Facebook ausgesprochen haben.
Seit längerer Zeit steht das soziale Netzwerk unter Beschuss. Etwa wegen der Kryptowährung Libra. Die Demokratin Maxine Waters will gar, dass der Konzern nicht im Finanzgeschäft tätig sein darf. Auch von den Regulierungsbehörden hagelt es Kritik.
Im Visier der Öffentlichkeit ist der Konzern seit dem Skandal um Cambridge Analytica. Dabei kam raus, dass Millionen Nutzerdaten ohne deren Wissen weitergegeben wurde. Diese Daten sollen für politische Zwecke ausgenutzt worden sein.
Kritik hört nicht auf
Sowieso muss Facebook viel Kritik wegen politischer Werbung einstecken. Nach wie vor weigert sich das soziale Netzwerk, einen Faktencheck für politische Aussagen einzuführen. Demokraten sehen dies als Freibrief zur Desinformation.
Für Kritiker des US-Präsidenten ist Facebook Hauptgrund, dass Trump heute im Amt ist. Dies sieht auch der Tech-Konzern so, wie ein internes Memo zeigt, welches gestern an die Öffentlichkeit gelangt ist.
Manager Andrew Bosworth schreibt darin, er glaube, dass Facebook für die Wahl von Trump verantwortlich ist. «Aber nicht Russland oder Cambridge Analytica waren ausschlaggebend. Vielmehr lag es daran, dass Trump die beste digitale Werbekampagne geführt hat, die ich jemals gesehen habe.»