Den Unternehmern, die mit Masken Millionen verdient haben, wird Wucher vorgeworfen. Whatsapp-Chats zeigen, dass die beiden gar auf eine Pandemie gehofft haben.
Emix Trading AG
Luca Steffen und Jascha Rudolphi, Gründer der Emix Trading AG. - Emix Trading AG

Das Wichtigste in Kürze

  • Emix hat mit dem Handel mit Masken in der Corona-Zeit viel Geld eingenommen.
  • Es gibt aber auch Vorwürfe gegen die Zuger Firma – sie soll Wucher betrieben haben.
  • Auf Whatsapp sprach ein Unternehmer davon, dass man «überteuert» verkaufen will.
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Es war wohl das Geschäft ihres Lebens: Die beiden Schweizer Unternehmer Jascha Rudolphi und Luca Steffen haben mit Masken in der Corona-Pandemie Millionen gemacht.

Nun stehen die Gründer der Zuger Firma Emix jedoch in der Kritik. Wie der «Tages-Anzeiger» berichtet, sind in Gerichtsakten neue Chats aufgetaucht, die die beiden Unternehmer belasten.

Ende Februar 2020, als die Pandemie erst in den Startlöchern war, schrieb einer der beiden Masken-Millionäre: «Wir haben offene Bestellungen von aktuell 15 Millionen Masken. Am klügsten ist es aber, dass wir sie ein bis zwei Wochen an Lager behalten und in Europa verkaufen, mit einem grösseren Gewinn.»

Corona-Masken
Zwei Schweizer Jungunternehmer machten mit Corona-Masken viel Geld.
Whatsapp
Nun sind neue Chats aufgetaucht, die zeigen, dass Emix auf eine Pandemie hoffte, um überteuert zu verkaufen.
Masken
Der Firma wird Wucher vorgeworfen.

Denn in Italien, Deutschland oder in der Schweiz sei alles ausverkauft. Normalerweise hätten die Länder jeweils in China eingekauft, aber das sei nicht mehr möglich. Angesichts des sich ausbreitenden Coronavirus brauche Peking die Masken selbst.

Weiter heisst es in der Chat-Nachricht: «Hoffe, dass eine Pandemie ausgerufen wird, dann wird der Staat alles überteuert einkaufen.»

Emix: Nachricht ist «aus dem Kontext gerissen»

Laut dem «Tages-Anzeiger» ist die Formulierung «überteuert einkaufen» brisant. Die beiden Unternehmer sehen sich nämlich mit Vorwürfen des Wuchers konfrontiert. Es gilt die Unschuldsvermutung.

Laut einer Sprecherin von Emix sei die Nachricht «aus dem Kontext gerissen». Sie stamme aus der Zeit vor dem ersten Maskengeschäft. Sie sei an einen Partner verschickt worden, «der Bedenken zum Risikoprofil des Geschäfts» gehabt habe.

Denkst du oft an die Corona-Zeit zurück?

Der Unternehmer habe die Nachricht «verkürzt und salopp» verfasst. Es sei darum gegangen zu reflektieren, dass man in Europa statt in China verkaufen wolle.

Emix verkaufte die Masken für knapp 10 Franken pro Stück. Allein von der Schweizer Armeeapotheke erhielt man zu Beginn der Pandemie 22 Millionen Franken. In Deutschland machte man sogar einen Umsatz von rund 700 Millionen Euro.

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