Lebensmittel

Massiver Preisaufschlag für glutenfreie Lebensmittel

Michael Bolzli
Michael Bolzli

Zürich,

Wer glutenfreie Lebensmittel kauft, zahlt schnell den doppelten Preis. Dafür gibt es Kritik von der Stiftung für Konsumentenschutz.

Teigware
Glutenfreie Teigwaren sind deutlich teurer als herkömmliche. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Glutenfreie Produkte sind in der Herstellung teurer.
  • Die Stiftung für Konsumentenschutz hält den Preisaufschlag allerdings für zu hoch.

Wer unter Zöliakie leidet, muss glutenfreie Lebensmittel kaufen. Die gute Nachricht: Die Produkte sind in vielen Supermärkten verfügbar. Die schlechte: Sie sind teuer.

Beispiel Barilla Penne Rigate. Wer die gewöhnliche Variante bei Coop kauft, kriegt 500 Gramm für 2,20 Franken. Die glutenfreie Packung kosten einen Franken mehr – und hat erst noch weniger drin. Auf 100 Gramm gerechnet, kostet die glutenfreie Variante fast doppelt so viel.

Penne glutenfrei
Teurer, dafür weniger in der Packung: Glutenfreie Penne Rigate bei Coop. - Screenshot Coopathome

Oder Vollkorn-Haferflocken. Bei Migros gibt es 400 Gramm in Bioqualität für 1.95 Franken. Wer die glutenfreie Variante kauft, zahlt dafür 3 Franken.

Wie kommt das? Laut Coop-Sprecher Patrick Häfliger müsse bei der Produktion ein hoher Aufwand betrieben werden, um die Bestimmungen zu erfüllen. «Dazu gehören beispielsweise getrennte Herstellungsräume, komplexere Prozesse mit regelmässigen Laborkontrollen durch anerkannte Institute sowie Zertifizierungen.»

Auch höhere Rohstoffpreise und kleinere Produktionsmengen würden die Produktpreise beeinflussen. Gemäss der Migros kostet beispielsweise das verwendete Mehl 45 Prozent mehr als herkömmliches Weizenmehl. Beide Detailhändler geben an, dass die Margen nicht höher seien als bei herkömmlichen Produkten.

«Bioaufschlag wäre angebracht»

Dass der Aufwand bei der Produktion höher ist, ist auch für die Stiftung für Konsumentenschutz unbestritten. Trotzdem: «Der Preisaufschlag ist bei etlichen Produkten so hoch, dass er nicht gerechtfertigt erscheint», sagt Josianne Walpen, Leiterin Ernährung.

Und welcher Aufschlag wäre gerechtfertigt? «Preislich kann sich der Aufschlag unseres Erachtens ähnlich wie bei den Bioprodukten bewegen», sagt Walpen. Denn auch hier müssten strenge Produktionsauflagen befolgt und eine getrennte Warenkette garantiert werden.

Bei einer Zöliakie verträgt der Dünndarm kein Gluten (ein Sammelbegriff für einige Getreide-Proteine). Bei Betroffenen reicht bereits eine kleine Menge glutenhaltiger Nahrungsmittel reicht, um die Dünndarmschleimhaut zu schädigen.

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