Muss CNN weg?
Das Wichtigste in Kürze
- Das US-Justizministerium verlange angeblich die Veräusserung von Sendern wie CNN.
- Im Wahlkampf hatte sich Donald Trump gegen die Übernahme ausgesprochen.
Bei den Verhandlungen über die milliardenschwere Übernahme des
US-Medienkonzerns Time Warner durch den Mobilfunkriesen AT&T rückt nun der
Nachrichtensender CNN in den Fokus. Das Justizministerium wolle die
Übernahme nur unter der Auflage genehmigen, dass Time Warner sich von seinem
Nachrichten-Flaggschiff trenne, berichtete die «Financial Times» unter Berufung
auf Insider.
US-Präsident Donald Trump hat dem Sender, der häufig kritisch über ihn berichtet, bereits häufiger «Fake News» vorgeworfen. Er hatte sich zudem im Wahlkampf gegen den - inklusive Übernahme der Schulden - rund 109 Milliarden US-Dollar schweren Deal positioniert.
Über
ein Treffen von ranghohen Beamten des Justizministeriums mit AT&T-Chef
Randall Stephenson wurden unterschiedliche Inhalte verbreitet. Einerseits hiess
es, das Ministerium habe den Verkauf von CNN verlangt; andere Quellen
betonten hingegen, Stephenson selbst habe die Veräusserung angeboten.
Stephenson
nahm in einem Statement Stellung zu den Berichten: «Ich habe während dieses
Prozesses nie angeboten, CNN zu verkaufen und beabsichtige auch nicht, das zu
tun.» Bislang habe AT&T sich noch nie zu den Gesprächen mit dem
Justizministerium geäussert, doch nun sei es wichtig, in der Sache für Klarheit
zu sorgen.
«Es
dreht sich alles um CNN», zitierte die «Financial Times» eine ihrer Quellen.
Andere Medien berichteten später, es gehe dem Ministerium nicht nur um CNN,
sondern um Time Warners gesamte Kabelsparte. Demnach solle der Konzern sich
entweder von Turner Broadcasting oder DirecTV trennen.
AT&T und Time Warner
hatten die Übernahme im Oktober 2016 angekündigt.