Nestlé: Deutliches Wachstum wegen höheren Preisen
Der weltgrösste Nahrungsmittelkonzern Nestlé ist erneut stark gewachsen. Die Finanzwelt hat er damit bereits in den ersten drei Monaten des Jahres überrascht.
Das Wichtigste in Kürze
- Nestlé ist im ersten Quartal 2022 erneut stärker gewachsen, als Analysten vorhersagten.
- Der Riesenkonzern legte von Januar bis März um 7,6 Prozent zu.
- Das Unternehmen hob seine Preise zuletzt deutlich an.
Das Wachstumstempo von Nestlé hat erneut angezogen. Das gelang unter anderem, weil das Unternehmen die Preise kräftig gesteigert hat. Der Nahrungsmittelkonzern legte von Januar bis März aus eigener Kraft um 7,6 Prozent zu, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Das ist nochmals deutlich mehr als im bereits starken Vorquartal (+7,2%).
Der Umsatz stieg um 5,4 Prozent auf 22,2 Milliarden Franken an. Mengenmässig verkaufte Nestlé 2,4 Prozent mehr Produkte wie Tierfutter von Purina, Nespresso-Kapseln oder KitKat-Schokoladenriegel.
Nestlé erhöht Preise spürbar
Das Unternehmen hob aber auch die Preise deutlich an, um der hohen Kosteninflation entgegenzuwirken. Dies hatte CEO Mark Schneider in der letzten Zeit bereits mehrmals angedeutet. Die Preissteigerungen betrugen 5,2 Prozent nach 3,1 im Vorquartal.
Bei dem organischen Wachstum hat Nestlé sein Russland-Geschäft laut der Mitteilung zudem bereits herausgerechnet. Wäre dieses noch hinzugekommen, hätte das organische Wachstum sogar noch etwas höher gelegen.
Der Konzern stellte im März einen Grossteil der Produktion in und Lieferungen nach Russland ein. Nur Grundnahrungsmittel oder medizinische Tiernahrung sind davon ausgenommen. CEO Schneider betonte in letzter Zeit zudem mehrmals, das verbleibende Russlandgeschäft sei nicht auf Gewinn ausgerichtet.
Erwartungen übertroffen
Mit den vorgelegten Zahlen übertrifft Nestlé selbst die kühnsten Erwartungen der Analysten. Sie hatten im Schnitt mit einem Umsatz von 21,8 Milliarden, einem organischen Wachstum von 5,5 Prozent gerechnet. Der Mengenwachstum (RIG) wurde auf 1,4 Prozent geschätzt.
Dennoch belässt das Unternehmen seine Ziele für das Gesamtjahr 2022 unverändert. Es strebt ein organisches Umsatzwachstum von rund 5 Prozent und eine bereinigte EBIT-Marge zwischen 17,0 und 17,5 Prozent an. Zudem dürften der bereinigte Gewinn je Aktie bei konstanten Wechselkursen und die Kapitaleffizienz steigen.