Neuer Boeing-Chef will bessere Unternehmenskultur einführen
Das Wichtigste in Kürze
- David Calhoun tritt Posten inmitten schwerer Krise um 737 MAX an.
«Ich sehe Grösse in diesem Unternehmen, aber ich sehe auch Möglichkeiten, besser zu werden. Viel besser», schrieb Calhoun am Montag in einer E-Mail an Mitarbeiter.
Boeing müsse transparenter werden, sich den «höchsten Standards von Sicherheit und Qualität» verpflichtet fühlen und sich für Einschätzungen von aussen öffnen. Aus dem Umfeld des neuen Konzernchefs verlautete, Boeing müsse in Calhouns Augen zudem «bescheidener» werden.
Calhoun hatte den Chefposten bei Boeing am Montag inmitten der schwersten Krise in der Geschichte des Flugzeugbauers angetreten. Für die Boeing 737 MAX gilt nach zwei Abstürzen mit insgesamt 346 Toten ein weltweites Flugverbot. Konzernchef Dennis Muilenburg, dem schlechtes Krisenmanagement zur Last gelegt wurde, wurde im Dezember abgesetzt.
Erst vergangene Woche sorgten zudem interne Dokumente für Wirbel und liessen den Flugzeugbauer in einem schlechten Licht dastehen. So schrieb ein Boeing-Mitarbeiter in einer E-Mail, die 737 MAX sei «von Clowns entworfen worden, die von Affen beaufsichtigt werden». Ein anderer Mitarbeiter sprach mit Blick auf den Umgang mit der US-Flugaufsichtsbehörde FAA von Vertuschung.