Neuzulassungen von Elektroautos sind 2024 leicht gesunken
Die Neuzulassungen von Elektroautos in der Schweiz sind im Jahr 2024 im Rückgang.
Die Nachfrage nach neuen rein elektrischen Fahrzeugen ist 2024 in der Schweiz nach etlichen Boomjahren zurückgegangen. Ihr Marktanteil an den Neuzulassungen von Personenwagen sank innert Jahresfrist um 1,7 Prozentpunkte auf 19,0 Prozent.
Mögliche Ursachen für den Rückgang bei den reinen «Stromern» ortet die Branche laut dem Bundesamt für Statistik (BFS) in der noch schmalen Elektroauto-Angebotspalette zu tieferen Preisen sowie bei teilweise fehlenden Heim-Lademöglichkeiten für Mieterinnen und Mieter. Ein weiterer Grund könnte auch die Ausdehnung der Steuer auf Elektroautos Anfang 2024 sein.
Insgesamt ging die Zahl aller Motorfahrzeug-Neuzulassungen 2024 gegenüber dem Vorjahr um 2,9 Prozent zurück, wie das BFS am Donnerstag weiter mitteilte. Die Neuzulassungszahlen blieben damit auch im fünften Jahr nach Beginn der Covid-19-Pandemie deutlich unter den davor verzeichneten Werten.
Güterfahrzeuge stärker betroffen
Der Rückgang bei den Personenwagen betrug im vergangenen Jahr 4,1 Prozent. Bei den Güterfahrzeugen wurden insgesamt etwas mehr Neuzulassungen registriert als noch im Vorjahr. Vom Minus im Elektro-Segment waren diese allerdings noch stärker betroffen als die Personenautos. Ihr Anteil sank von 12,2 auf 8,6 Prozent.
Ungefähr stabil blieb 2024 der Anteil der neu zugelassenen aufladbaren Hybridfahrzeuge (Plug-in-Hybride). Laut der Strassenfahrzeugstatistik sank der summierte Anteil der am Stromnetz aufladbaren Steckerfahrzeuge (reine Elektroautos plus Plug-in-Hybride) von 29,7 auf 27,6 Prozent.
Schweiz weit vom Ziel entfernt
Mit diesem Anteil ist die Schweiz nach weit vom Zielwert des Bundes zur Förderung der Elektromobilität entfernt. Laut der Roadmap des Bundes, die gemeinsam mit der Branche und Verbänden ausgearbeitet worden ist, sollten nämlich Steckerfahrzeuge bereits Ende 2025 die Hälfte aller Neuzulassungen ausmachen.
Im vergangenen Jahr wurden in der Schweiz insgesamt 346'059 Strassenmotorfahrzeuge neu in Verkehr gesetzt. Knapp drei Viertel davon, nämlich 245'552, waren Personenwagen. Dazu kamen 49'507 Motorräder, 35'921 Güterfahrzeuge sowie 15'079 Landwirtschafts-, Industrie- und Personentransportfahrzeuge
Pro1000 Einwohnerinnen und Einwohner waren2024 in der Schweiz 535 Personenwagen immatrikuliert. Nachdem der Motorisierungsgrad über viele Jahre immer weiter angestiegen war, hat er sich gemäss dem BFS seit ungefähr 2012 stabilisiert und bewegt sich seither zwischen 535 und 543 Fahrzeugen.
Die Situation sei damit anders als in den Nachbarländern. Laut vergleichbaren Daten für 2023 verkehrten besonders in Liechtenstein (774) und Italien (694), aber auch in Deutschland (588), Frankreich (578) und Österreich (566) mehr Autos pro 1000 Einwohnerinnen und Einwohner als in der Schweiz. Ausserdem sei in diesen Ländern der Motorisierungsgrad in den letzten Jahren weiter angestiegen.