OECD: Weltwirtschaft erholt sich langsam vom Corona-Schock
Nach dem Einbruch in der Corona-Krise im Frühjahr gibt es erste positive Signale in der Weltwirtschaft. Der Schock werde langsam verdaut, so die OECD.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Weltwirtschaft scheint sich vom Corona-Schock zu erholen.
- Dies berichtet die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit (OECD).
- Trotzdem rechnet sie mit einem Rückgang von 4,5 Prozent.
Nach dem Einbruch in der Corona-Krise im Frühjahr gibt es erste positive Signale in der Weltwirtschaft: Von einer «schrittweisen Erholung nach einem beispiellosen Schock» spricht die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) in ihrem am Mittwoch in Paris veröffentlichten Zwischenbericht.
Auch die Aussichten für Deutschland bewertet die Organisation positiver als noch im Juni. Die Weltwirtschaft dürfte nach der neuen Prognose in diesem Jahr um 4,5 Prozent schrumpfen.
Damit fällt das Minus um 1,5 Prozentpunkte geringer aus als im optimistischsten Szenario der OECD-Frühjahrsprognose. Für das kommende Jahr sagt sie ein Wachstum von fünf Prozent voraus.
BIP soll um 5,4 Prozent zurückgehen
Für Deutschland geht die Organisation nun von einem Rückgang des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 5,4 Prozent aus, 1,2 Prozentpunkte weniger als zunächst befürchtet. Im kommenden Jahr soll die Wirtschaft um 4,6 Prozent wachsen. Auch in den europäischen Corona-Krisenländern Italien und Frankreich dürfte der Einbruch mit 10,5 und 9,5 Prozent geringer ausfallen als zunächst prognostiziert.
Noch viel deutlicher korrigiert die OECD ihre Einschätzung für die Wirtschaft der USA und Chinas. In den USA wird in diesem Jahr ein Minus von 3,8 Prozent erwartet. China ist mit einem Wachstum von 1,8 Prozent die einzige Volkswirtschaft unter den 20 grössten Industrie- und Schwellenländern, deren Wirtschaftsleistung zulegen kann.
Dies OECD stellt ihre Prognose allerdings unter Vorbehalt: Die Aussichten seien «sehr ungewiss», denn sie hingen von der Entwicklung der Pandemie ab. Wenn sich das Virus wieder ausbreite oder es neue Ausgangsbeschränkungen gebe, könne das weltweite Wachstum im kommenden Jahr um bis zu drei Prozentpunkte niedriger ausfallen, heisst es.