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Psychologe hält Kontrolle à la Novartis für unproblematisch

Novartis sammelt Daten über die Aktivitäten der Angestellten im Homeoffice. Einem Arbeitspsychologen nach ist dies sinnvoll.

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Das sagt der Psychologe zur Novartis-Überwachung. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Pharmariese Novartis bietet seinen Mitarbeitenden Homeoffice an.
  • Von damit einverstandenen Mitarbeitenden werden Daten über die Aktivitäten gesammelt.
  • Laut einem Arbeitspsychologen ist diese Art von Kontrolle nicht unbedingt schädlich.

Novartis nennt es «Arbeitsplatz-Analytics»: 97 Prozent der Mitarbeitenden, die momentan zu Hause arbeiten, lassen ihren Arbeitgeber Daten über ihre Anrufe, Meetings und E-Mails aufzeichnen. Ausgewertet werden nicht einzelne Angestellte, sondern Teams ab 30 Personen, erklärte gestern Personalchef Steven Baert dem «Tages-Anzeiger».

Arbeitspsychologe Sebastian Simonet erklärt auf Anfrage von Nau.ch, dass Kontrolle vonseiten des Arbeitgebers legitim sei. Sie sollte allerdings «in einem vernünftigen Masse» vorgenommen werden. Es sei besser, weniger das «Wie» als das «Was» zu kontrollieren, weil natürliche Arbeitsergebnisse zu bevorzugen seien.

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Über 20 Post-Mitarbeiter nahmen es im Homeoffice lockerer als im Büro. - dpa

«Die Arbeitsbedingungen müssen so gestaltet sein, dass Leistungserwartungen für Menschen als herausfordernd, aber gut erreichbar erlebt werden», sagt Simonet.

Soll die subjektive Empfindung der Kontrolle zu übermässigem Druck oder Stress führen, könne das «Türen zu schweren psychischen Störungen» öffnen. «Ich rate in solchen Situationen zum Handeln; meist regelt sich die Situation nicht von selbst.»

Aktivität und Produktivität bei Novartis ist stabil

Gemäss Novartis-Personalchef Baert sei die Produktivität seit Einführung des Homeoffice nicht gesunken. Ebenso sei die Aktivität an Montagen und Freitagen stabil geblieben. Die Mitarbeitenden würden sich häufig austauschen, es gäbe mehr vereinbarte Online-Termine.

Das liesse sich in den gesammelten Daten gut erkennen, so Baer. Gut möglich also, dass die von Novartis ausgeübte Überwachung die Mitarbeitenden nicht weiter stört.

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