Reederei bestreitet Verwicklung in Umweltverschmutzung

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Griechenland,

Für die Umweltverschmutzung vor der Nordküste Brasiliens soll die Betreiberfirma eines griechischen Tankers verantwortlich sein. Diese weist Vorwürfe zurück.

Öl Meer Brasilien
Das Öl verschmutzt das Meer in Brasilien. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • In Brasilien kam es zu einer Ölpest.
  • Im Zentrum der Ermittlungen steht ein griechisches Schiff.

Die Betreiberfirma des griechischen Tankers bestreitet, für die massive Umweltverschmutzung verantwortlich zu sein. Das von den brasilianischen Behörden verdächtigte Schiff «Bouboulina» sei während der Fahrt «ohne Probleme» an seinem Bestimmungsort angekommen. Dort habe es seine Fracht «ohne Verluste» entladen, teilte das Unternehmen Delta Tankers mit. Derweil erreichten Teile des Öls ein Schutzgebiet für Buckelwale.

Die Reederei mit Sitz in Athen erklärte am Samstag, für die Vorwürfe Brasiliens gebe es keine Beweise. Mehr als 2000 Kilometer Küste werden seit zwei Monaten durch grosse Ölklumpen verseucht. Bisher hatten die brasilianischen Behörden keinen Verantwortlichen benannt.

Umweltverschmutzung durch griechisches Schiff?

Eine Sprecherin der griechischen Küstenwache sagte der Nachrichtenagentur AFP, dass fünf Schiffe der Umweltverschmutzung verdächtigt werden. Darunter sei auch ein griechisches. Die Sprecherin nannte jedoch keine Schiffsnamen. Griechische Behörden würden aber «detaillierte Kontrollen vornehmen», sobald die Schiffe wieder in einem griechischen Hafen einlaufen.

Die brasilianischen Behörden hatten gegen rund 1100 Schiffe ermittelt, die durch das Gebiet gefahren waren. Man habe den unter griechischer Flagge fahrenden Tanker in den Mittelpunkt ihrer Ermittlungen gezogen. Der Öltanker sei der «Hauptverdächtige», das Öl stamme aus Venezuela, erklärte das brasilianische Verteidigungsministerium am Freitag.

Umweltverschmutzung
Verheerende Umweltverschmutzung an der brasilianischen Küste. - AFP/Archiv

Teile des Öls erreichten mittlerweile ein Schutzgebiet für Buckelwale bei der kleinen Abrolhos-Inselgruppe, wie die brasilianische Marine mitteilte. Die Marine reinigte nach eigenen Angaben das Wasser und die Strände. Die Region ist für ihre grosse Artenvielfalt bekannt. Fischer und andere Freiwillige standen Medienberichte zufolge Wache und hielten Ausschau nach Ölverschmutzungen.

Kritik an Bolsonaro

Umweltgruppen werfen der brasilianischen Regierung unter dem rechtsradikalen Präsidenten Jair Bolsonaro vor, die Ölpest bisher weitgehend ignoriert zu haben. Experten sprechen von der bislang schwersten Umweltverschmutzung in diesem Teil Brasiliens.

Einwohner des Urlaubsgebiets mit seinen teils paradiesischen Stränden hatten sich verzweifelt selbst an die Säuberung der Küste gemacht. Zuletzt hatte sich aber auch das Militär an den Säuberungsaktionen beteiligt. Inzwischen wurden laut Armee mehr als 1000 Tonnen Ölrückstände wieder eingesammelt. Die Staatsanwaltschaft sprach von einem Schaden durch die Ölpest in «unermesslicher» Höhe.

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