Schweizer Grossunternehmen verzichten auf Impfobligatorium
Bei der Swiss gilt künftig eine Impfpflicht. Andere Schweizer Grossfirmen verzichten auf diesen Schritt. Sie stärken die Aufklärung und bieten Unterstützung.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Swiss führt eine Impfpflicht für das gesamte Bordpersonal ein.
- Bei SBB, Post & Co. steht dieses Thema aktuell noch nicht zur Debatte.
Die Swiss sagt dem Coronavirus den Kampf an – und zwar endgültig. Als erstes Schweizer Grossunternehmen überhaupt führt sie Mitte November ein Impfobligatorium ein.
Damit komme man der Fürsorge-Pflicht nach, heisst es. Fürsorge-Pflicht? Das steht auch bei anderen Schweizer Firmen in der Klausel. Ein Impfobligatorium erachten man deswegen aber nicht als massgebend.
«Die Entscheidung, ob sich jemand impfen lassen will, ist privat», argumentiert beispielsweise die Post. Eine allgemeine Impfpflicht komme deshalb nicht infrage.
Um die interne Impfquote aber weiter zu erhöhen, ergreife die Post präventive Massnahmen. Dazu gehöre eine Kampagne, in der Mitarbeitende erklären können, warum sie sich für die Impfung entschieden haben.
SBB & Swisscom verstärkten Impfbemühungen
Auch bei Coop, Migros, der Credit Suisse und der SBB bestehe Stand heute kein Impfobligatorium, wie es auf Anfrage heisst. Die Bundesbahnen wiederum bestünden aber darauf, dass die Verantwortlichen sämtliche Empfehlungen der Regierung weitergeben.
Entsprechend haben man im Frühling verschiedene Impfstandorte eingerichtet. «Dieses Angebot wurde rege genutzt», beteuert Mediensprecher Meier. Alle 4500 Dosen seien verimpft worden.
Ähnlich sieht es beim Telekom-Riese Swisscom aus. Eine Impfpflicht plane man nicht. Aber: «Das Impfen ist seit Mitte August während der üblichen Arbeitszeiten möglich.» Die Zeit dafür darf als «Bezahlte Abwesenheit» erfasst werden.
Im Vergleich zur Swiss ganz schön grosszügig. Denn dort gilt: «Wenn immer möglich ist die Impfung in der Freizeit zu planen.»
Wie viele Mitarbeitende dem Impfobligatorium der Swiss folgen, wird sich ab Mitte November abzeichnen. Dass aber weitere grössere Schweizer Unternehmen ähnlich strikt vorgehen werden, ist vorerst weitgehend ausgeschlossen.