So tickt der neue Alpiq Chef Jens Alder

Michael Bolzli
Michael Bolzli

Lausanne,

Der Alpiq hat einen neuen Chef: Jens Alder übernimmt die Führung des Stromkonzerns. Bekannt wurde er einst als Kostenkiller bei der Swisscom.

Jens Alder bei einer Präsentation des Schweizer Arbeitgeberverbands.
Jens Alder bei einer Präsentation des Schweizer Arbeitgeberverbands. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Jens Alder übernimmt die Führung des Stromkonzerns Alpiq.
  • Ab 2000 war er für sechs Jahr Chef der Swisscom.

Am Freitagabend, kurz nach Börsenschluss, kam die überraschende Nachricht: Jasmin Staiblin gibt den Chefposten beim Stromkonzern Alpiq ab. Es übernimmt Jens Alder, der bereits Verwaltungsratspräsident des Konzerns ist.

Seiner Vorgängerin stellt er ein gutes Zeugnis aus: «Sie lieferte mit einem unglaublichen persönlichen Einsatz eine hervorragende Leistung ab», sagt er der «NZZ am Sonntag». «Wir sind auf jeden Fall besser aufgestellt als jemals zuvor in der zehnjährigen Geschichte des Konzerns.»

Alder ist kein unbeschriebenes Blatt: Er wechselte 1998 vom Netzwerk-Ausrüster Alcatel zur Swiscom. Und übernahm bald darauf den Chefposten. Er verschlankte den Konzern massiv, gilt als Kostenkiller. Unter seiner Führung stieg das Unternehmen ins TV-Geschäft ein. Davon zehrt das Unternehmen noch heute.

Zoff mit Bundesrat

Anfang 2006 trat Alder per sofort von seinem Amt zurück. Grund: Der Bundesrat als Mehrheitsaktionär stellte sich gegen die Auslandstrategie des Telekom-Konzerns. «Es ist das Recht des Hauptaktionärs, seinen Willen durchzusetzen», sagt er damals.

Alder gilt als Familienmensch. Seine Frau ist Dänin, weshalb beide immer wieder in Dänemark Ferien machen. Gemeinsam haben Sie einen erwachsenen Sohn. Alder hatte mehrere Verwaltungsratsmandate, etwa beim Werbevermarkter Goldbach oder der Krankenkasse Sanitas.

Bei der Alpiq ist Alder nun Delegierter des Verwaltungsrats und führt das Unternehmen operativ. Er wird beim Stromkonzern weiter die Digitalisierung setzen, wie er der «NZZ am Sonntag» sagt. «Die Marktöffnung ist nur schon darum eine riesige Chance für uns. Alpiq freut sich auf sie.»

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