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Sunrise UPC will künftig nur noch eine TV-Plattform

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Zürich,

Nach der Zusammenlegung von Sunrise und UPC will der zweitgrösste Telekomkonzern die Zahl der verschiedenen TV-Plattformen verringern.

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Ein Gebäude von Sunrise UPC. (Archivbild) - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Für Kunden von Sunrise UPC soll es nur noch eine TV-Plattform geben.
  • Das Angebot wird nach der Zusammenlegung verkleinert.

Nach der Zusammenlegung von Sunrise und UPC will der zweitgrösste Telekomkonzern die Zahl der verschiedenen TV-Plattformen verringern. Künftig werde es nur noch eine TV-Plattform geben, sagt Konzernchef André Krause im Gespräch mit der Nachrichtenagentur AWP.

Die Kunden könnten von der in die Jahre gekommenen Sunrise-TV-Plattform auf die moderne TV-Plattform von UPC wechseln. Dass nur noch eine TV-Plattform betrieben werde, habe unter anderem mit den Änderungen beim «Gemeinsamen Tarif 12» (GT12) zu tun, der die Entschädigung der TV-Sender für das zeitversetzte Fernsehen ab nächstem Jahr neu regelt, erklärt Krause.

Replay nur in Mediathek

Im vergangenen Jahr hatten TV-Sender, Telekomfirmen und Verwertungsgesellschaften im langen Streit um das zeitversetzte Fernsehen einen Kompromiss gefunden. Stein des Anstosses war, dass die Zuschauer die Werbung beim Replay-TV überspulen. Daran hat die Werbewirtschaft keine Freude. Die TV-Sender beklagten Einnahmeverluste, weil die bisherige Entschädigung fürs zeitversetzte TV durch die Telekomanbieter zu gering sei. Die Telekomanbieter wiesen dies zurück.

Mit dem Kompromiss bleibt das Replay-TV in der Schweiz erhalten, während im Ausland Sendungen im Nachhinein nur in der Mediathek des jeweiligen TV-Senders angeschaut werden können. Aber die hiesigen Zuschauer müssen eine Kröte schlucken.

Sie bekommen ab nächstem Jahr entweder zwangsweise Werbeclips von knapp zwei Minuten vorgesetzt, wenn sie Werbungblöcke überspulen wollen. Danach kann man gemäss früheren Angaben mit einem Klick genau dorthin springen, wo der Film weitergeht. Oder die Zuschauer müssen mehr bezahlen.

Die genaue Ausgestaltung und Umsetzung sowie die Preise sind noch nicht klar, weder bei der Swisscom noch bei Sunrise. Es werde unterschiedliche Angebote geben, die man zur gegebenen Zeit vorstellen werde, sagt der Sunrise UPC-Chef, ohne Details nennen zu wollen. Technisch sei die Umsetzung des neuen GT12 ungeheuer komplex.

Weniger Umsatz, weniger attraktiv

Swisscom-Privatkundenchef Dirk Wierzbitzki hatte Ende Oktober davon gesprochen, dass der Marktführer das Überspulen von Werbung gegen Gebühr anbieten werde. Die Preise seien noch nicht festgelegt.

Sunrise UPC-Chef Krause verteidigt im Gespräch mit der AWP die neue Regelung mit Zwangswerbung als «guten Kompromiss». Je mehr zeitversetztes TV geschaut werde, desto weniger Wirkung erzeuge die Werbung, desto weniger Umsatz könnten die Privatsender erzielen und desto weniger attraktiven Inhalt könnten sie sich leisten. «Dann hat man irgendwann nur noch Bezahlsender», entweder die öffentlich-rechtlichen Anstalten oder die Anbieter wie Netflix mit den Abogebühren, sagt Krause.

Dass die Branche mit der Zwangswerbung die Abwanderung der Zuschauer zu Streamingdiensten wie Netflix oder Amazon fördere, bestreitet Krause: «Ich glaube, es ist genau das Gegenteil.» Bei den Streamingdiensten nehme mit der Zeit die Wechselbereitschaft zu, wenn man alles gesehen habe, was man interessant finde. Deshalb sei der neue GT12 kein Pyrrhus-Sieg für die Privatsender, weil sie sich weiterhin attraktive Inhalte leisten könnten.

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