Stress

Stress ist das grösste Gesundheitsrisiko am Arbeitsplatz

Keystone-SDA
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Bern,

Gemäss einer Studie des Arbeitnehmerverbands «Travailsuisse» ist Stress das grösste Gesundheitsrisiko am Arbeitsplatz. Die Angst vor Jobverlust sinkt dagegen.

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Erschöpfung wegen hoher Arbeitsbelastung: Ein Drittel der Beschäftigten kann sich nach der Arbeit nicht mehr um Privates kümmern. (Symbolbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Stress stellt in der Schweiz derzeit das «grösste Gesundheitsrisiko am Arbeitsplatz» dar.
  • Zu diesem Resultat kommt eine neue Studie des Gewerkschaftsdachverbands «Travailsuisse».
  • Die Erschöpfung bei Arbeitnehmenden ist demnach auf einem neuen Höchststand angekommen.

Tiefe Arbeitslosigkeit und Arbeitskräftemangel haben Auswirkungen auf die Arbeitnehmenden. Einerseits sinkt die Angst vor Arbeitsplatzverlust, andererseits steigen Arbeitsbelastung und Stress.

Die psychische Erschöpfung am Arbeitsplatz wächst. Zu diesem Resultat kommt das neunte «Barometer Gute Arbeit» des Gewerkschaftsdachverbands «Travailsuisse» und der Berner Fachhochschule.

Überbelastung der Arbeitnehmenden

Für die Zunahme der psychischen Erschöpfung verantwortlich sind demnach Überstunden, Arbeit in der Freizeit und Beschäftigung über dem Wunschpensum. Dies teilte «Travailsuisse» bei der Präsentation vor den Medien am Donnerstag mitteilte.

Demnach ist die Erschöpfung bei den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern 2023 auf einem neuen Höchststand angekommen. Dies, nachdem sie schon in den letzten Jahren einen stetigen Anstieg erlebt hatte: Lediglich 12 Prozent sind nach der Arbeit nie erschöpft.

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820'000 Beschäftigte in der Schweiz wollen ihre Stelle wegen des Stresses und der psychischen Belastung wechseln. (Symbolbild) - keystone

41,3 Prozent der Beschäftigten hingegen geben an, am Feierabend oft oder sehr häufig emotional erschöpft zu sein. Jede Dritte und jeder Dritte ist zu erschöpft, um sich noch um private oder familiäre Angelegenheiten kümmern zu können.

Stress als grösstes Gesundheitsrisiko am Arbeitsplatz

Als Folge davon sind gemäss «Travailsuisse» psychische Probleme erstmals der Hauptgrund für eine IV-Rente. 820'000 Beschäftigte wollen ihre Stelle wegen des Stresses und der psychischen Belastung wechseln. Gegenüber 2022 ist das eine deutliche Zunahme. Das letzte Barometer wies noch 650'000 Wechselwillige aus.

Für «Travailsuisse» ist klar, dass nicht mehr Grippe oder Arbeitsunfälle das grösste Gesundheitsrisiko bei der Arbeit darstellen, sondern der Stress. Das sei ein Alarmzeichen. Ans Parlament richtet die Arbeitnehmerorganisation die Forderung, sich des Gesundheitsschutzes am Arbeitsplatz anzunehmen.

Weniger Sorgen wegen Kündigungen

Das Barometer zeigt auch Positives: Über die Hälfte der Beschäftigten macht sich keine Sorgen um den Arbeitsplatz. Das sind so viele wie noch nie und über 10 Prozentpunkte mehr als 2019. Gleichzeitig schätzen sie die Chance auf eine neue Stelle als sehr gut ein.

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Mehr als die Hälfte der Beschäftigten hierzulande macht sich keine Sorgen um den Arbeitsplatz. (Symbolbild) - keystone

Dennoch sinkt die Zahl der Erwerbslosen nicht, die aus der Arbeitslosenstatistik verschwunden sind. Eine Erklärung bietet gemäss «Travailsuisse» die vernachlässigte Weiterbildung. 45,4 Prozent der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer gaben an, dabei wenig Unterstützung durch die Arbeitgeberschaft zu erfahren.

Auch in Sachen Lohngleichheit noch Mängel

Auch bei der Lohngleichheit erbrachte die Erhebung Mängel. Unternehmen mit über 100 Mitarbeitenden müssen eine Lohnanalyse erstellen und die Angestellten bis Ende Juni über die Resultate informieren. Auf der Arbeitnehmerseite geben zwei Drittel aber an, nichts von den Analysen zu wissen.

Ein zunehmender Anteil von einem Viertel sieht die Lohngleichheit in ihrem Unternehmen sogar als nicht gegeben an. Weil das Gleichstellungsgesetz keine griffigen Kontrollen enthält, fordert «Travailsuisse» zum Melden fehlbarer Arbeitgeber auf einer Internetplattform auf. Überhaupt sei es Zeit, «die Farce zu beenden und das Gleichstellungsgesetz endlich zu verschärfen».

Leiden Sie unter Stress an Ihrem Arbeitsplatz?

Das «Barometer Gute Arbeit» existiert seit 2015. Erstellt wird es mittels Befragung einer repräsentativen Stichprobe von jeweils rund 1500 Personen im Alter von 16 bis 64 Jahren. Es misst die Qualität der Arbeitsbedingungen anhand von 20 Kriterien im Zusammenhang mit Motivation, Sicherheit und Gesundheit.

Kommentare

User #1649 (nicht angemeldet)

Der Stress ist nicht einfach so da. Der Mensch selbst (also der Betroffene) macht ihn. Solange der Mensch das Wegglitt und den Batzen haben will wird er nicht gesund leben können. Also erst mal in den Spiegel schauen und dann laut schreien "lass mich in Ruhe"!

User #5580 (nicht angemeldet)

Aber wenigstens verdienst du gutes,Geld hier oder? Wenn doch bekannt ist dass,in deutschen Spitälern Stresspur ist und dazu noch schlecht bezahlt dann wählst du sicher das,zweite Ūbel. Die D sagen immer in der Schweiz arbeitet man mehr Stunden also so viel mehr Stunden sind das nicht.

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