Ukraine Krieg: Twitter sperrt mehrere Konten
Auf Twitter werden zahlreiche Videos zum Ukraine-Krieg geteilt. Daraufhin wurden aber mehrere Konten gesperrt – womöglich wegen russischen Bots?
Das Wichtigste in Kürze
- Viele Twitter-Accounts teilen Videos von russischen Truppenbewegungen.
- Nun hat die Social-Media-Plattform aber mehrere dieser Nutzer gesperrt.
- Es handle sich um einen «menschlichen Fehler» nicht russische Bots, heisst es bei Twitter.
Twitter hat laut eigenen Angaben einige Konten, die über russische Militärbewegungen berichten, «versehentlich» gesperrt. Forscher, die Twitter-Videos zu russischen Truppen geteilt hatten, hatten stundenlang keinen Zugriff auf ihre Accounts.
I am back again after having been locked out twice in 24 hours. First time for a post debunking the "foiled sabotage / gas attack" and second time for a post debunking the "Ukrainian attack into Russia". @Twitter needs to do something against these locks now.
— Oliver Alexander (@OAlexanderDK) February 23, 2022
Das soziale Netzwerk beobachte «aufkommende Geschichten, die gegen unsere Regeln verstossen» genau und habe in diesem Fall «versehentlich Massnahmen ergriffen». Dies sagte ein Twitter-Sprecher der Nachrichtenagentur AFP am Mittwoch.
«Menschliche Fehler» als Ursache
Zuvor hatte ein hochrangiger Twittervertreter Fehler bei der Arbeit des Konzerns gegen Desinformation zugegeben. Eine «kleine Anzahl menschlicher Fehler im Rahmen unserer Arbeit, proaktiv gegen Medienmanipulation vorzugehen, hat zu diesen falschen Massnahmen geführt», erklärte Yoel Roth, der für die Integrität der Plattform zuständig ist, auf seinem eigenen Twitter-Account. Die Plattform habe damit begonnen, die Konten wiederherzustellen.
Es hatte Vermutungen gegeben, dass die Sperrungen auf eine koordinierte Kampagne von Computerprogrammen – sogenannten Bots – im Auftrag Russlands zurückgehe. Der Unternehmenssprecher bestritt jedoch, dass die Sperrungen «aufgrund von Massenmeldungen» ergriffen worden seien.
EU vermutet russischen «Desinformationskrieg»
Im Zuge des Ukraine-Kriegs wird Russland seit langem beschuldigt, Falschinformationen im Netz zu verbreiten, um Verwirrung zu stiften und einen Vorwand für den Einmarsch in der Ukraine zu fabrizieren.
Die EU hatte am Mittwochabend die Chefin des staatlichen Fernsehsenders Russia Today, Margarita Simonjan, und die Sprecherin des Aussenministeriums in Moskau, Maria Sacharowa, wegen ihrer Beteiligung an einem «Desinformationskrieg» im Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg sanktioniert.