Der Ukraine-Krieg spitzt sich Tag für Tag zu. Als Folge wenden sich immer mehr Firmen von Russland ab – allerdings längst nicht alle. Eine Übersicht.
Wladimir Putin Ukraine Krieg
Der russische Präsident Wladimir Putin setzt mit dem Ukraine-Krieg die wirtschaftlichen Beziehungen mit zahlreichen Ländern aufs Spiel. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Zahlreiche Länder und Firmen haben schwerste Sanktionen gegen Russland verhängt.
  • Doch längst nicht alle stellen sich gegen die Grossmacht – wie etwa Coca-Cola und Nestlé.
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Am Morgen des 24. Februars startete Russland eine gross angelegte Invasion in der Ukraine. Ersten Angaben zufolge ging es dem Aggressor nur um Separatistengebiete im Donbass. Doch inzwischen rücken die russischen Truppen immer weiter vor. Ihr Ziel: Kiew – und dessen Regierung.

Ukraine Krieg
Helikopter des russischen Militärs sind am 24. Februar 2022 – dem ersten Tag des Ukraine-Krieges – in der Nähe von Kiew zu sehen.
Ukraine Konflikt
Eine Frau und ein Mann stehen hinter zerstörtem Militärmaterial auf einem Spielplatz in Charkiw.
Ukraine Konflikt
Ein Mann in der Hafenstadt Mariupol hält nach einem Angriff von russischen Truppen einen Hund in den Händen.
Ukraine Konflikt
Menschenmassen versuchen mit Bussen aus Kiew zu flüchten.
Ukraine Konflikt
Menschen protestieren vor der russischen Botschaft in Madrid. Auch in vielen anderen Ländern kommt es seit Tagen zu Aufständen gegen die Invation Russlands.

Als Reaktion auf Wladimir Putins Krieg verhängte der Westen schwerste Sanktionen gegen den Präsidenten und dessen Land. Nebst eingefrorenen Konten und dem Swift-Aufschluss weigern sich auch weltweite Firmen wie Paypal und Facebook, mit Russland Geschäfte zu machen. Doch längst nicht alle namhaften Unternehmen ziehen mit.

Coca-Cola etwa erklärte bereits ziemlich früh, dass es seine Tätigkeiten in Russland nicht einstellen werde. «Wir sind gegenüber unseren Partnern, der Gesellschaft und tausenden unserer Mitarbeiter in Russland voll verantwortlich», begründete der Getränkehersteller den Entscheid. Auch die Fast-Food-Kette McDonald's zieht sich nicht aus Russland zurück.

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Menschen rufen zum Firmen-Boykott auf

Inmitten einer gewaltigen Welle der Solidarität stösst diese Haltung auf reichlich Kritik. In den sozialen Medien rufen zahlreiche User zum Boykott der Firmen auf. «Ich liebe es nicht», twitterte etwa ein Nutzer in Anlehnung an den bekannten Werbeslogan von McDonald's.

Deborah Meaden
Deborah Meaden - Twitter/@DeborahMeaden

Die britische Geschäftsfrau Deborah Meaden meldet sich ebenfalls zu Wort. Auf Twitter schreibt die Investorin von Dragon’s Den, dem Original der Reality-Show «Höhle der Löwen»: «Kannst du bitte aufhören, Coca-Cola zu trinken? Sie weigern sich, sich aus Russland zurückzuziehen. Zeigen wir ihnen die Power der Menschen.»

Ukraine-Krieg: Novartis spendet Millionen

Weiterhin in Russland tätigt, sind auch namhafte Schweiz Firmen wie etwa Nestlé. Der weltgrösste Nahrungsmittelkonzern beschäftigt mehr als 7000 Personen in Russland. Sein Ziel: «Die Verbraucher in allen Regionen, in denen wir vertreten sind, mit qualitativ hochwertigen Lebensmitteln und Getränken zu versorgen.»

Auch Lindt & Sprüngli hält seine Aktivitäten in Russland vorläufig aufrecht. «Wir leisten aber selbstverständlich allen Sanktionen Folge, die beschlossen wurden», heisst es an einer Medienkonferenz. Der Schokoladenkonzern hat in Russland acht eigene Geschäfte.

Nestlé
Ulf Mark Schneider ist seit 2017 CEO des Schweizer Lebensmittelkonzerns Nestlé. Massnahmen gegen Russland wegen des Ukraine-Krieges lässt der 56-Jährige vorläufig aus. - keystone

Ähnlich geht der Basler Pharmariese Novartis vor. Er ist mit rund 500 Mitarbeitenden im osteuropäischen Land vertreten. Obschon das Unternehmen die Tätigkeiten vor Ort nicht aufgibt, stellt es sich klar hinter die angegriffene Ukraine.

«Novartis engagiert sich für die Unterstützung der humanitären Bemühungen in der Ukraine», heisst es etwa in einer offiziellen Mitteilung. Dafür leiste der Pharmakonzern eine erste Spende von drei Millionen US-Dollar sowie von wichtigen Medikamente.

Warum aber nicht auch die wirtschaftliche Beziehung zu Russland bis auf Weiteres gekappt wird, erklärt Novartis nicht. Auch andere weltweite Firmen wie Danone, Pepsi oder aber Unilever bleiben dem Aggressor ohne wirkliche Begründung vorläufig treu.

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