US-Autobauer Ford zu Milliarden-Zahlung verurteilt
Das Wichtigste in Kürze
- Ein US-Gericht hat Ford zu einer Zahlung von 1,7 Milliarden Dollar verurteilt.
- Hintergrund ist ein tödlicher Autounfall eines Ehepaars mit einem Ford Pickup.
- Der Autobauer will nun Berufung gegen das Urteil einlegen.
Nach einem tödlichen Autounfall hat ein US-Gericht den Ford zu einer Milliarden-Zahlung verurteilt. Der US-Autobauer muss den Angehörigen des verunglückten Ehepaars eine Entschädigung von 1,7 Milliarden Dollar zahlen.
Zu diesem Urteil kam ein Geschworenengericht im US-Bundesstaat Georgia am Freitag, wie verschiedene US-Medien übereinstimmend berichten. Doch Ford will dies nicht akzeptieren. Am Sonntag kündigte der Konzern kündigte im «Wall Street Journal» Berufung an, das Urteil sei «nicht durch Beweise gestützt».
Melvin und Voncile Hill waren 2014 ums Leben gekommen, als ihr Ford Pickup sich wegen einer Reifenpanne überschlug. Das Dach des Wagens wurde nach innen eingedrückt und zerquetschte die Insassen. Die beiden Kinder des Paares verklagten Ford und legten dem Autobauer einen Konstruktionsfehler zur Last. Den Medienberichten zufolge gab es noch dutzende ähnliche Unfälle mit dem Ford-Modell F-250 Super Duty.
Ford verstärkt Dach nach Unfall
Während des dreiwöchigen Prozesses zitierten die Anwälte des Autoherstellers mehrere Studien. Denen zufolge war das Dach stabil genug, um einem Stoss wie bei dem Unfall zu widerstehen. Die Jury überzeugten sie damit nicht.
Ford stellte den Gerichtsdokumenten zufolge von 1999 bis 2016 rund 5,2 Millionen Pickups des Typs her. Das Dach wurde ab 2017 verstärkt.
Die Entschädigung für die Kläger und die Strafzahlung für den Beklagten geht über den tatsächlich erlittenen Schaden hinaus. Am Donnerstag hatte dasselbe Geschworenengericht Ford und die Werkstattkette Pep Boys zu einer weiteren Entschädigung von 24 Millionen Dollar verurteilt. Grund dafür waren die mangelhaften Reifen am Pickup des Ehepaars.