EZB

US-Zentralbank senkt Leitzins wegen Corona-Krise auf Nullniveau

AFP
AFP

USA,

Wegen der Coronavirus-Pandemie hat die US-Notenbank den Leitzins in einem drastischen Schritt praktisch auf Nullniveau abgesenkt.

Fed-Chef Jerome Powell
Fed-Chef Jerome Powell - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Trump reagiert erfreut auf überraschende Entscheidung.

Die Federal Reserve (Fed) senkte den Leitzins am Sonntag um einen vollen Prozentpunkt auf zwischen 0 und 0,25 Prozent und kündigte zudem massive Anleihenkäufe an. US-Präsident Donald Trump, der die Fed wiederholt massiv unter Druck gesetzt hatte, begrüsste die Zinsentscheidung.

Die Pandemie habe «die Wirtschaftsaktivitäten in zahlreichen Ländern gestört, unter ihnen die USA», erklärte der Offenmarktausschuss der Fed. Die Zentralbank kündigte an, die neue Zinsspanne so lange beizubehalten, bis die Wirtschaft die Folgen der Corona-Krise bewältigt habe.

Mit der Zinssenkung werden Kredite billiger, was die Wirtschaftsaktivität und den Konsum fördern soll. Die Fed hatte den Leitzins angesichts der Ausbreitung des neuartigen Coronavirus bereits Anfang März um einen halben Prozentpunkt abgesenkt.

Notenbank-Chef Jerome Powell sagte am Sonntag, Negativzinsen halte er für nicht angebracht. Er warnte zugleich vor einer «schwachen» Wirtschaftsaktivität im zweiten Quartal des Jahres. Ob die USA in eine Rezession rutschen würden, hänge davon ab, wie schnell die Coronavirus-Pandemie eingedämmt werden könne. Powell mahnte zudem Haushaltsmassnahmen der Regierung an, also Mehrausgaben oder Steuersenkungen.

Trump gratulierte der Fed zu ihrer neuen Zinsentscheidung. Dies seien «fabelhafte Neuigkeiten», sagte der Präsident im Weissen Haus. «Das habe ich nicht erwartet. Und ich mag es, überrascht zu werden.» Trump hatte die US-Notenbank am Samstag noch kritisiert. Die Fed gehe angesichts der Corona-Krise nicht «aggressiv» genug vor, sagte der Präsident.

Am Sonntag rief Trump die US-Bevölkerung auf, keine Panikeinkäufe zu tätigen. «Sie müssen nicht so viel einkaufen», sagte er im Weissen Haus. «Beruhigen Sie sich, entspannen Sie sich einfach. (...) Alles wird vorüber gehen.»

Es gebe keine Versorgungsengpässe, beteuerte der Präsident. Die Menschen würden einfach nur «drei bis fünf Mal so viel einkaufen wie normalerweise». In vielen US-Supermärkten gibt es inzwischen teilweise leere Regale. Die Menschen kaufen unter anderem in grosser Menge Konserven, Tiefkühlprodukte und Nudeln.

In den USA wurden bereits mehr als 3200 Infektionen mit dem Coronavirus und 62 Tote gemeldet. Die tatsächliche Zahl der Infizierten dürfte allerdings deutlich höher liegen: Bislang fehlt es in dem Land an Tests. Trump hatte am Freitag den nationalen Notstand ausgerufen und will die Zahl der verfügbaren Tests massiv erhöhen. Sein Krisenmanagement ist stark kritisiert worden.

Kommentare

Mehr in News

Rafael Nadal
Klimaschutz Aletschgletscher
21 Interaktionen
1 Interaktionen

Mehr EZB

Bundesbank-Vize Buch
2 Interaktionen
6 Interaktionen
5 Interaktionen

Mehr aus USA

3 Interaktionen
Trump Transition
4 Interaktionen