Volkswagen baut Produktion in Afrika auf
Das Wichtigste in Kürze
- Volkswagen will in Nigeria eine Automobil-Produktion aufbauen.
- In Ghana versprach der deutsche Autokonzern zuvor, man wolle Mobilitätslösungen prüfen.
Volkswagen baut seine Präsenz in Afrika aus und will in der Region südlich der Sahara schrittweise eine Fahrzeugproduktion aufbauen. Im Rahmen der Afrika-Reise der deutschen Kanzlerin Angela Merkel sollte am Freitag eine Absichtserklärung mit der Regierung von Nigeria unterzeichnet werden.
Mit Ghana war eine solche Vereinbarung bereits am Donnerstag geschlossen worden. Erklärtes Ziel sei, in beiden Ländern Montagewerke zu errichten, teilte Volkswagen mit. Für Ghana sollten zudem neue Mobilitätslösungen geprüft werden. Dabei gehe es unter anderem um die Einführung von Car-Sharing, Mitfahrdiensten sowie Miet- oder Shuttlediensten.
Im Gegenzug habe sich Ghanas Regierung verpflichtet, den Automobilsektor zu reformieren und auszubauen. Dazu zähle auch eine bevorzugte Beschaffungspolitik für Fahrzeuge, die vor Ort in Ghana montiert werden.
Drehscheibe an der Westküste Afrikas
Die Vereinbarung mit Nigeria sehe vor, die Montage von vorproduzierten Fahrzeugen stufenweise aufzubauen. Das Land solle langfristig zu einer Drehscheibe für die Automobilindustrie an der Westküste Afrikas entwickelt werden.
Dazu gehöre der Aufbau einer Ausbildungsakademie gemeinsam mit der deutschen Regierung, in der die ersten Mitarbeiter geschult werden. Bei entsprechender Ertragslage wolle Volkswagen auch ein Fahrzeug- und Service-Netzwerk aufbauen. Im Gegenzug wolle die nigerianische Regierung beschlossene Reformen der Automobilpolitik beschleunigen. Dies beinhalte den stufenweisen Übergang vom reinen Importeur von Gebrauchtwagen zu einem Hersteller und Vertriebspartner von Neufahrzeugen.
Volkswagen unterhält bereits seit Mitte der 1950er Jahre ein grosses Produktionswerk in Südafrika und montiert Fahrzeuge in Kenia sowie seit kurzem auch in Ruanda. Der afrikanische Automobilmarkt ist derzeit zwar vergleichsweise klein. Experten gehen aber davon aus, dass die Region künftig wachsen wird.