VCS sieht E-Auto als Technologie der Zukunft
Avenir Suisse fordert, dass nicht nur das E-Auto einseitig gefördert wird. Der VCS sieht die Stromer allerdings im Vorteil.
Das Wichtigste in Kürze
- Avenir Suisse kritisiert, dass die Politik nur das E-Auto fördert.
- Der VCS sagt, dass Elektroautos aus Gründen der Energieeffizienz am sinnvollsten sind.
Für viele Politiker gehört dem E-Auto die Zukunft. Weltweit werden die Stromer diese Tage massiv gefördert. In Deutschland gibt es eine Kaufprämie von bis zu 9000 Euro.
In der Schweiz geht man nicht so weit. Je nach Kanton profitieren die Käufer allerdings von Steuerabzügen.
Auch für die Importeure lohnen sich die Stromer: Sie können diese mit einem CO2-Ausstoss von null Gramm verrechnen. Das zieht die Flottenemissionen nach unten und senkt das Risiko für CO2-Strafzahlungen.
Die wirtschaftsnahe Denkfabrik Avenir Suisse stösst sich aber ab der einseitigen Förderung. Sie fordert in einer neuen Analyse mehr Technologieoffenheit.
Wasserstoff-Tankstellen noch kaum vorhanden
Das E-Auto ist nicht die einzige Alternative zu Benzin und Diesel. Viel gesprochen wird aktuell über Brennstoffzellenfahrzeuge. Erste Modelle sind bereits auf dem Markt, allerdings sehr teuer. Und das dafür nötige Tankstellennetz wird erst aufgebaut.
Auch der Verbrennungsmotor hat noch Potenzial. Werden statt Benzin und Diesel synthetische Treibstoffe verbrannt, ist auch hier die Umweltbilanz gut.
Seit 36 Jahren publiziert der Verkehrs-Club der Schweiz (VCS) die Auto-Umweltliste. Dabei werden die umweltfreundlichsten Neuwagen gekürt.
Auch hier hat man den Verbrennungsmotor noch nicht abgeschrieben. Der VCS rät umweltbewussten Autokäufern aktuell je nach Anwendungsbereich entweder zu einem Gas- oder E-Auto.
Und wie stellt man sich hier die Zukunft vor? Anette Michel, VCS-Projektleiterin Auto-Umweltliste, sagt: «Aus Gründen der Energieeffizienz wird bei Personenwagen der Elektroantrieb in den meisten Fällen am meisten Sinn machen.»
Wasserstoff für die Langstrecke
Im gesamten Transportsystem würden aber auch Wasserstoff und synthetische Treibstoffe – auch E-Fuels genannt – ihren Platz haben. «Diese werden voraussichtlich vor allem bei Schwer- oder Langstreckentransporten sowie im Schiffs- und Flugverkehr zum Einsatz kommen.»
Wegen des höheren Energiebedarfs zur Herstellung würden Wasserstoff und E-Fuels dort Sinn machen, wo ein batterieelektrischer Antrieb nicht praktikabel sei.
Egal ob Wasserstoff, Elektromobilität oder synthetische Treibstoffe: Für alle drei Technologien wird viel Energie benötigt.
Michel sagt darum: «Um den Bedarf an zusätzlichem erneuerbarem Strom im Rahmen zu halten, ist eine Verlagerung von Personenwagen auf effizientere Verkehrsmittel nötig.» Als Beispiele dafür nennt sie den öffentlichen Verkehr, Carpooling oder Velos.