Das Weltwirtschaftsforum WEF findet nächstes Jahr auf dem Bürgenstock statt. Die Region dürfte damit ein gutes Geschäft machen.
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Die rund 360 Zimmer im Bürgenstock-Resort waren während der Ukraine-Konferenz alle ausgebucht. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Das WEF findet nächstes Jahr vom 18. bis 21. Mai auf dem Bürgenstock statt.
  • Die Region dürfte damit einen Millionen-Umsatz machen.
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Trotz Corona-Krise findet nächstes Jahr ein Weltwirtschaftsforum (WEF) statt. Allerdings ist einiges anders: Der Termin wurde auf Frühsommer verschoben, der Umfang ist kleiner und Austragungsort ist nicht Davos GR, sondern der Bürgenstock.

Die Ankündigung befeuert die Nachfrage nach Hotelzimmer während des Forums, wie ein Blick auf Booking.com zeigt. Gestern Nachmittag waren in der Region um den Bürgenstock noch 269 Unterkünfte verfügbar. Bis heute Nachmittag sind bereits über 60 davon verschwunden.

Wie viele Gäste das Bürgenstock-Resort selbst beherbergen wird, konnte ein Firmensprecher nicht sagen. Die vier dazugehörigen Hotel bieten insgesamt 383 Zimmer. Das dürfte kaum reichen, selbst wenn das Forum eine Nummer kleiner ausfällt. Letztes Jahr benötigte das WEF in Davos immerhin 2800 Betten.

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WEF-Gründer Klaus Schwab will nächstes Jahr Gäste auf dem Bürgenstock empfangen. - Keystone

Beim Verband Luzern Hotels freut man sich darüber, dass das WEF in der Region Vierwaldstättersee stattfindet. Wie hoch die Nachfrage nach Zimmern sei, kann die Projektverantwortliche Aline Peer noch nicht beantworten. «Uns ist nicht bekannt, dass ein Hotel in unserer Sektion bereits ausgebucht ist.»

Doch das ist eine Frage der Zeit. Auch wenn das WEF nächstes Jahr mehr auf digitale Events setzt, dürften sich die Hotels in der Region schnell füllen. Ein gutes Geschäft, über welches gerade sich die von der Corona-Krise gebeutelten Hotels in der Stadt Luzern freuen dürften.

WEF beschert Davos Millionen-Einnahmen

Welche Auswirkung das Forum auf die lokale Wirtschaft hat, zeigt die Erfahrung aus Davos. Gemäss einer Studie der Hochschule St. Gallen generierte das WEF 2017 in der Schweiz einen Umsatz von 94 Millionen Franken. Davon entfielen 60 Millionen alleine auf Davos.

Ob auch um den Bürgenstock so viel Geld fliessen wird, bleibt offen. Unbestritten ist: Hotels, Restaurants oder Catering-Unternehmen profitieren direkt vom Weltwirtschaftsforum.

Der Nidwaldner Regierungsrat erhofft sich noch mehr. «Die Augen der Welt werden für einen Moment auf den Bürgenstock und damit auch auf die Landschaft gerichtet sein. Aus volkswirtschaftlicher Sicht erhoffen wir uns dadurch einen willkommenen Nebeneffekt», sagt Landammann Othmar Filliger (CVP).

Jürg Stettler
Prof. Dr. Jürg Stettler unterrichtet an der Hochschule Luzern. - Hochschule Luzern

Dass es solche Effekte gibt, bestätigt Tourismus-Experte Jürg Stettler von der Hochschule Luzern. Doch: «Primär profitiert der Bürgenstock als Resort. Der Anlass bietet eine zusätzliche Wertschöpfung.» Auch Zulieferer des Nobel-Resorts dürften zu den Gewinnern gehören.

Der Bürgenstock habe eine gute Lage für solche Anlässe, sagt Stettler. «Ich kann mir gut vorstellen, dass nach dem WEF vermehrt solche Events dort stattfinden werden.»

Die Innerschweizer sollten sich aber nicht an die WEF-Gäste gewöhnen. 2022 findet das Weltwirtschaftsforum wieder in Davos statt.

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