Werbung zieht wieder an – «Coronavirus» besonders häufig Thema

Keystone-SDA
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Zürich,

Unternehmen in der Schweiz haben sich nach der Corona-Krise wieder genug eingependelt um wieder Werbung aufzuschalten.

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Aldi-Werbung in Grossbritannien 2016. - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • In der Schweiz erholt sich die Werbebranche von der Corona-Krise.
  • Die am häufigsten erscheinende Thematik ist das Coronavirus.
  • Der Bereich der Plakatwerbung erholt sich am schnellsten.

Schweizer Unternehmen schalten nach drei schwachen Monaten für die Werbebranche wieder mehr Werbespots, Plakate und Printwerbung. Am meisten Geld für Werbung gaben zwar die Detailhändler aus. Das meistbeworbene Thema ist allerdings kein Produkt von Migros, Coop, Lidl und Co., sondern das Coronavirus.

Es steht gemäss dem Marktforschungsinstitut Media Focus Schweiz an der Spitze der Sujets der «meistbeworbenen Produkte oder Dienstleistungen» im Juni, wie es in einer Mitteilung vom Mittwoch heisst.

Ob dafür die roten und blauen Werbeplakate mit Hinweisen zur Eindämmung der Pandemie verantwortlich waren, die das BAG herausgab, gab Media Focus allerdings nicht bekannt.

Schweiz Tourismus konzentriert sich auf Inlandtourismus

Direkt dahinter kommt Werbung für Schweiz Tourismus und dessen Webseite Myswitzerland.com. Das deckt sich auch mit den Zielen der Tourismusorganisation, die sich bei ihren Marketingaktivitäten dieses Jahr auf Gäste aus der Schweiz konzentriert und das Budget für Inlandwerbung erhöht hat.

Während die Menschen in der Schweiz im Homeoffice sassen, wurden auch die Litfasssäulen immer leerer und die Zeitungen immer dünner. Der Werbemarkt verzeichnete allein im April einen Einbruch um 40 Prozent im Vergleich mit dem Vorjahr. Gemäss der Mitteilung zeigt die Kurve nun aber wieder nach oben. Im Juni betrug das Minus aber immer noch 11,5 Prozent.

Plakatwerbung erholt sich am schnellsten

Am deutlichsten zeigte sich die Erholung gemäss der Erhebung bei der Aussenwerbung, also beispielsweise bei Plakaten. Diese hat im Juni wieder 62,5 Millionen Bruttofranken in Werbedruck generiert und liegt damit noch 6 Prozent unter Vorjahr. Zudem hat sie mit 15 Prozent nach drei Monaten im einstelligen Prozentbereich wieder einen wesentlich grösseren Anteil am Gesamtwerbemix inne.

Ebenfalls stark gesteigert hat sich laut Media Focus die Internetwerbung. Unternehmen gaben rund 116 Millionen Bruttofranken für Onlinewerbung aus, womit diese noch knapp 10 Prozent unter Vorjahr liegt.

die drei musketiere
Blick in einen Kinosaal. (Symbolbild) - zvg

Während sich im Juni einige Bereich stärker erholten, dümpelte die Kinowerbung noch immer bei 86 Prozent unter Vorjahr, obwohl die Kinos seit Anfang Juni nach dreimonatiger Schliessung wieder geöffnet sind. Allerdings führe die beschränkte Kapazität und das Einhalten von Schutzkonzepten bei der Kinowerbung weiterhin zu Einbussen, hiess es.

Mit 46 Millionen Franken gaben die Detailhändler im Juni am meisten Geld für Werbung aus. So waren gemäss dem Communiqué auch Coop und Migros die beiden Top-Werbungtreibenden in der Schweiz. Direkt dahinter lag Werbung für Nahrungsmittel, gefolgt von Freizeit, Gastronomie und Tourismus.

Die stärkste Werbezunahme wurde im Bereich der Reinigungsbranche verzeichnet. Ob dies ebenfalls ein Corona-Effekt ist, wird nicht erläutert. Mit 6,3 Millionen Franken gab sie zwar vergleichsweise wenig Geld aus, steigerte die Ausgaben allerdings gegenüber dem Vorjahr um fast drei Viertel. Auf das gesamte bisherige Jahr (Januar-Juni) gerechnet ist die Reinigungsbranche mit einer Steigerung um 12,3 Prozent sogar die einzige Branche, die für Werbung mehr Geld ausgab als im Vorjahr. Leicht positiv waren die Werbeausgaben mit 0,2 Prozent ansonsten nur noch in den Branchen Bau, Industrie und Einrichtung.

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