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Zermatt Tourismus: Matterhorn Warnung ist absurd

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Region Visp,

Ein US-Reisebuchverlag warnt Amerikaner vor dem Matterhorn. Die Einheimischen finden dies übertrieben – trotz vieler falschen Vorstellungen.

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Der amerikanische Reisebuchverlag «Fodor» hat eine Liste veröffentlicht mit Orten, die man als Tourist nicht besuchen solle. - Nau

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein US-Reisebuchverlag rät vom Matterhorn ab und vergleicht es mit dem Mount Everest.
  • Der Aufstieg auf den weltbekannten Berg sei lebensgefährlich.
  • Bergführer und Tourismus-Stelle finden den Vergleich absurd.

Der US-Reisebuchverlag Fodor's hat das Matterhorn auf seine Black-List gesetzt. Er warnt vor dem Besteigen des Berges und betitelt diesen als so «lebensgefährlich» wie der Mount Everest.

Bei Zermatt Tourismus ist man nicht glücklich ob der Betitlung: «Auf der ‹No-Go-List› zu stehen, freut uns nicht wirklich», sagt Daniel Luggen zu Nau.

Was jedoch nicht bedeuten soll, dass jeder den Berg leichtsinnig bestreiten kann: «Das Matterhorn ist kein Sightseeing-Ausflug, sondern eine hochalpine Tour. Sie birgt Risiken und das kommunizieren wir auch so.»

Entsprechend sei das Listening zwar eine masslose Übertreibung. Gleichzeitig helfe es aber auch, die falsche Vorstellung von «ich klettere jetzt noch schnell aufs Matterhorn» zu korrigieren.

Schlechte Publicity führt zu noch mehr Besuchern

Einen Rückgang des Tourismus durch die schlechte Publicity befürchtet Luggen kaum: «1965 stürzte ein Cousin der englischen Königin Victoria am Matterhorn in den Tod. Die wollte daraufhin ein Gesetz erlassen, welches verbietet, in die ‹gefährliche› Region zu reisen.»

Passiert ist das Gegenteil: Hunderttausende Briten besuchten Zermatt. «Wir sind überzeugt, dass wir das Ranking von Fodor's überleben.»

Sport Matterhorn Zermatt
Schneesport in Zermatt. - Keystone

Ausserdem könne man das Matterhorn auch erleben, ohne dass man es besteigt: «Vom Dorf aus strahlt der Berg eine mystische Kraft aus und wir bieten ein grosses Outdoor-Angebot mit bedeutend weniger Risiko.»

Vorbereitung ist alles – Restrisiko bleibt

Fredy Biner ist Bergführer beim Alpinecenter Zermatt und hat das Matterhorn schon rund 160 Mal bestiegen. Für ihn ist die Gefahr am Berg nicht grösser als noch vor 20 Jahren: «Vor 20 bis 30 Jahren gingen 70 Prozent ohne Führer auf das Matterhorn. Heute ist es umgekehrt.»

Trotzdem sei nicht zu bestreiten, dass sich der Berg verändert: «Der Klimawandel ist natürlich ein Thema. Gerade erst wurde die Route angepasst, weil es im Sommer zu einem Steinschlag gekommen ist. Ausserdem haben Geologen auf der ganzen Route Geräte zur Messung und Überprüfung installiert.»

«Wer Bergtouren macht und klettert, ist immer einer Gefahr ausgesetzt», so Biner. Vorbereitung ist dementsprechend das A. und O.: «Bergführer nehmen keine Anfänger mit auf das Matterhorn.»

Mount-Everest-Vergleich absurd

Fodor's verglich das Matterhorn in seinem Bericht mit dem Mount Everest. Diese Darstellung ist für Biner absurd: «Diese Berge kann man kaum miteinander vergleichen, schon von der Höhe wegen. Hinzu kommt, dass den Everest täglich 300 und mehr Personen bestreiten, es ist also eine Völkerwanderung. Auf dem Zermatter Hausberg sind es gerade mal die Hälfte.»

Rekordhalter ist übrigens Andreas Steindl. Dieser rannte am 17. August 2018 in 3 Stunden, 59 Minuten und 52 Sekunden vom Kirchplatz in Zermatt auf den Matterhorn-Gipfel und wieder zurück.

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