Winterhilfe Aargau mit Rekordhilfe im Kampf gegen wachsende Armut
Die Winterhilfe Aargau unterstützt arme Mitmenschen. Leider gibt es immer mehr von diesen, weshalb die Ausgaben der Winterhilfe laufend steigen.
An der kürzlich durchgeführten Generalversammlung in Niederlenz wurde Bilanz gezogen.
Über 500'000 Franken wurden im abgelaufenen Geschäftsjahr an notleidende Menschen im Kanton Aargau ausgegeben.
Leider halten die Spenden mit 72'000 Franken bei weitem nicht Schritt mit den Hilfeleistungen .
Herausforderungen und Perspektiven
Ein Defizit bei einer Hilfsorganisation ist weiter nicht tragisch, auch wenn das natürlich langfristig nicht funktionieren kann.
Wie die Präsidentin Martina Bircher in ihrem Jahresbericht schreibt, sind es vor allem die beiden Projekte «Sport und Gesundheit» und «Ausbildung und Schulstart», die viel Geld verschlungen haben.
Wenn dadurch Kinderaugen funkeln, ist das allemal ein sehr schöner Anblick.
Über 700 Hilfsgesuche
Im abgelaufenen Geschäftsjahr sind insgesamt 746 Hilfsgesuche bei der Winterhilfe Aargau eingetroffen (Vorjahr 683). 163 davon mussten abgelehnt werden. Die Gründe dafür sind vielfältig.
Da sind einmal mangelnde Unterlagen, andere Leistungsträger stehen in der Pflicht, die Gesuchstellenden sind nicht wirklich armutsbetroffen oder die Hilfe wäre nicht nachhaltig.
Die meisten Gesuche betreffen folgende Gebiete. Einkaufs- und Lebensmittelhilfe, Bekleidung, Gesundheitskosten, Wohnkosten inklusive Bettenhilfe, Aus- und Weiterbildung, Ferien und Freizeitaktivitäten.
Die meisten Leistungsempfänger betreffen Familien mit Kindern und Einelternfamilien.
Beratung wird gross geschrieben
Diese Hilfen sind zwar sehr wichtig, ebenso wichtig sind aber jeweils auch die Beratungen betreffend Lebensunterhalt. Dem kommt immer grössere Bedeutung zu.
Die Winterhilfe Aargau verfügt über Spezialisten in ihren Reihen, die sehr kompetent über die verschiedenen Unterstützungsmöglichkeiten beraten können.
Zu den Winterhilfe-Unterstützungen ist zu erwähnen, dass grundsätzlich kein Bargeld verteilt wird. Dies vor allem deshalb, weil dieses zweckentfremdet werden könnte.
Man arbeitet bei der Winterhilfe seit Jahren erfolgreich mit diversen Gutscheinen.
Neues Projekt: Weihnachtsessen für Alleinstehende
Die Winterhilfe hat ein neues Projekt in der Pipeline. Schon längere Zeit wird daran gearbeitet.
Dabei bietet man Alleinstehenden in verschiedenen Gastbetrieben im Aargau die Möglichkeit am Heiligabend mit anderen Menschen ein Weihnachtsmenü einzunehmen und sich mit anderen Menschen auszutauschen.
So soll der Einsamkeit an Weihnachten etwas Gegensteuer gegeben werden.
Budget rechnet mit Gesuchszunahme
Angesichts der derzeitigen Situation mit der massiven Verteuerung der Krankenkassenprämien, der Erhöhung vieler Wohnungsmieten sowie dem Stromaufschlag rechnet die Winterhilfe damit, dass noch mehr Gesuche eintreffen und die Hilfeleistungen nochmals steigen werden.
Man rechnet mit einem Verlust von 278'000 Franken. Schön wäre es da natürlich schon, wenn dieser durch mehr Spenden etwas reduziert werden könnte.
Ansonsten geht die Rechnung irgendwann nicht mehr auf.
Wechsel der Geschäftsstelle
Die bisherige Geschäftsstellenleiterin Rosmarie Schneider trat ihren Ruhestand an. Ersetzt wurde sie durch Nicole Heggli-Boder, welche sich inzwischen gut eingearbeitet hat.
Durch den Wechsel bedingt befindet sich die Geschäftsstelle neu in Buttwil.
Vorstand für vier Jahre wiedergewählt
Der aktuelle Vorstand der Winterhilfe Aargau mit Nationalrätin Martina Bircher an der Spitze sowie Kurt Jenni, Vizepräsident, Dora Deppeler, Prüfungsausschuss, Monika Schärer, Aktuarin und Toni Meier, Öffentlichkeitsarbeit, wurde für vier Jahre wiedergewählt.
Als Kommunikationsleiter amtet weiterhin Markus Schenk. Mit einem Beitrag von 20 Franken (Private) oder 100 Franken (Firmen und Institutionen) kann man auch Mitglied der Winterhilfe Aargau werden.
Spenden in jeder Grösse sind überdies jederzeit willkommen. Adressen oder Spenden nimmt die Geschäftsstelle Winterhilfe Aargau gerne entgegen.
Kontaktdaten sind auf der Webseite der Winterhilfe Aargau zu finden.