Obersiggenthal

Kühlschrank für alle in Obersiggenthal: «Kalle kommt sehr gut an»

Knittel Simone
Knittel Simone

Baden,

Das Jugendnetz Siggenthal hat mit «Kalle» ein erfolgreiches Projekt gegen Foodwaste lanciert.

Kalle
Kalle muss immer wieder neu gefüllt werden - z.V.g.

Trotz Umzug und Vandalenakten ist «Kalle», der Kühlschrank für alle ein erfolgreiches Foodwaste-Projekt. Der Leiter des Jugendnetz Siggenthal Wimi Wittwer erzählt gegenüber Nau.ch, wie es dazu kam.

Nau.ch: Wie ist die Idee für den Kühlschank Kalle entstanden?

Wimi Wittwer: Vor drei Jahren hatte unsere damalige Praktikantin, Sabrina Vernunft, die Idee für «Kalle» (Kühlschrank für Alle).

Das Konzept kennt man inzwischen: Anwohnerinnen und Anwohner bringen Lebensmittel, die sie nicht brauchen können, in einen öffentlich zugänglichen Kühlschrank. Dort können sie von Jedem und Jeder abgeholt werden.

Für «Kalle» arbeiten wir aber auch mit einigen Lebensmittelläden, etwa Denner, zusammen. Ebenfalls können wir auch immer wieder beim Projekt Help4Family Waren abholen. Wir unterhielten zudem finanzielle Unterstützung vom Kanton Aargau. Der Kühlschrank wurde gesponsort von der Firma Liebherr.

Kalle
Alle verpackten und noch geniessbaren Lebensmittel sind bei Kalle willkommen. - z.V.g.

Nau.ch: Wie kommt das Projekt an?

Wimi Wittwer: Gut! «Gut» ist aber bei einem Foodwaste Projekt wie «Kalle» auch ein Paradox. Er sollte gleichzeitig immer voll sein für Menschen, die vorbeikommen. Und er sollte am besten immer leer sein, denn so verderben die Lebensmittel nicht.

Nau.ch: Gab es auch Probleme?

Wimi Wittwer: Wir hatten «Kalle» zu Beginn öffentlich zugänglich beim Jugendhaus JUGS. Dort waren einige – ich vermute Schulkinder – etwas zu kreativ mit den Lebensmitteln. Angebrauchte Verpackungen blieben liegen, Kaffeepulver wurde am Boden verschüttet, es herrschte Chaos.

Immer wieder aufzuräumen, konnten wir uns nicht leisten. «Kalle» zog dann ins Jugendhaus, wo er aber nicht mehr so einfach zugänglich war. Die Nutzung war nur während der Öffnungszeiten des Jugendtreffs möglich.

Inzwischen hat «Kalle» seinen definitiven Standort bei der katholischen Kirche Nussbaumen gefunden. Dort wird er von Personen vom Flüchtlingstreff «Contact» gewartet. Das funktioniert sehr gut.

Nau.ch: Wie geht es weiter mit dem Kühlschrank für alle?

Wimi Wittwer: «Kalle» ist Dank der Unterstützung des Flüchtlingstreffs für uns ein Selbstläufer. Vielleicht gibt es irgendwann noch einen zweiten Kühlschrank in Untersiggenthal.

Kalle, gut gefüllt. - z.V.g.

Nau.ch: An wen richtet sich Kalle speziell?

Wimi Wittwer: Natürlich ist es schön, wenn Bedürftige die Lebensmittel abholen. In erster Linie geht es aber darum, die Menschen auf das Thema Foodwaste zu sensibilisieren und den Foodwaste zu vermeiden.

Wir wissen nicht, wer Lebensmittel abholt oder bringt und kontrollieren es auch nicht. Hauptsache, er wird gebraucht!

Kalle ist öffentlich zugänglich für alle, die Lebensmittel bringen oder holen möchten (ausser während den Schulferien). Er steht bei der Katholischen Kirche Obersiggenthal an der Fliederstrasse 4, in Nussbaumen.

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