FCB mit Katastrophen-Start: Das sind die Gründe
Das Wichtigste in Kürze
- Der FC Basel liegt nach sechs Spielen auf dem elften Tabellenrang in der Super League.
- Es fehlt an allen Ecken und Enden – vor allem gegen die «kleinen» Gegner.
- Nau.ch nennt fünf Gründe für die aktuelle Krise am Rheinknie.
Der FC Basel steckt nach sechs Liga-Spielen in einer handfesten Krise: Gerade einmal vier Pünktchen hat die Millionen-Truppe bislang erkämpft. Der einzige volle Erfolg war der 5:2-Sieg gegen Winterthur. Aktuell steht man auf dem elften Tabellenplatz, punktgleich mit dem Aufsteiger Stade-Lausanne.
An einem einzigen Problem lässt sich das Basel-Formtief nicht festmachen – im Gegenteil: Es gibt eine ganze Reihe von Gründen, warum Rot-Blau in der Krise steckt. Die umstrittene Transferpolitik ist nur einer davon.
Welche ist die grösste Baustelle beim FCB?
FCB-«Söldner» zeigen Klasse nur gegen Grosse
Statt auf gestandene Profis setzt der FCB auf talentierte junge «Söldner» aus dem Ausland. Für sie geht es in Basel nicht um Identifikation mit dem Club, sondern um ein Sprungbrett für die eigene Karriere. Spieler wie Renato Veiga, Juan Gauto oder Adrian Barisic wollen via Basel den Sprung zu einem Top-Club schaffen.
Das ist zwar ein legitimer Gedanke, darf sich aber nicht auf die Leistungen auf dem Platz auswirken. Genau hier krankt es aber aktuell: Im Klassiker gegen den FCZ werfen sich die Legionäre mit vollem Einsatz in die Bresche. Bei den Spielen gegen die «Kleinen» – wie eben Aufsteiger Yverdon – mangelt es dagegen an ebenjenem unbedingten Einsatzwillen.
Die Routiniers fehlen
Zugleich muss Trainer Timo Schultz zugunsten der zahlreichen Neuzugänge seine Veteranen auf der Bank schmoren lassen. Ein gutes Beispiel ist Michael Lang – in der Rückrunde einer der grossen Leistungsträger. In der aktuellen Spielzeit ist der routinierte Aussenverteidiger oft nur noch Tribünengast.
Auch andere Club-Urgesteine rutschen in der Rangordnung nach hinten: Neuzugang Veiga läuft Captain Fabian Frei den Rang ab, Taulant Xhaka ist ebenfalls auf die Bank verdrängt worden. Einzig Torhüter Marwin Hitz kommt noch konstant zum Einsatz – leistet sich aber auch seine Patzer.
Wo ist der Kampfgeist?
Sportchef Heiko Vogel hat nach dem Yverdon-Spiel scharfe Kritik an seiner Mannschaft geübt. Es würde an den Grundtugenden fehlen – Einsatz, Laufbereitschaft, all das habe gegen den Aufsteiger gefehlt. Diese Qualitäten kann der Trainer alleine seiner Mannschaft nicht einimpfen – das ist Charakterfrage.
An diesem Grund-Problem krankte Basel auch in der Vorsaison schon öfter – auch wegen der «Söldner»-Debatte. Gegen die «kleinen» Gegner lässt sich die für rund 30 Millionen Franken zusammengekaufte FCB-Mannschaft den Schneid abkaufen. Das ist auch eine Frage der Routine und Erfahrung.
Erreicht Timo Schultz sein Team nicht?
Ganz ausser Diskussion steht aber natürlich auch Trainer Timo Schultz nicht: Der neue Coach sollte den FCB nach den lukrativen Sommer-Abgängen neu formen. Stattdessen legt der Deutsche mit vier Punkten aus sechs Spielen und dem Conference-League-Out einen historischen Fehlstart hin.
Spätestens nach der Pleite gegen Yverdon muss sich der Trainer nun auch selbst hinterfragen. Kann er seine taktischen Ideen nicht vermitteln, oder können die Spieler sie nicht umsetzen? Geht die Pannen-Serie des FCB noch etwas weiter, dann droht das gleiche Schicksal wie Vorgänger Alex Frei ...
Die Abwehr ist der grosse Schwachpunkt beim FCB
Und dann ist da noch die Defensiv-Schwäche der Bebbi, die sich zu einem veritablen Problem entwickelt hat: Ohne Gegentor ist Basel in dieser Saison nur gegen unterklassige Gegner im Cup geblieben. In der Liga hat man in den ersten sechs Spielen nie weniger als zwei Gegentore kassiert!
Besonders schmerzhaft war die Abwehrschwäche vor allem in der Conference-League-Quali: Die 1:3-Heimpleite gegen Tobol Kostanay war vor allem defensiven Aussetzern geschuldet. Hinzu kommt, dass sich noch keine eingespielte Abwehr gefunden hat: In jedem Spiel verteidigen andere Spieler – oder versuchen es zumindest ...