Fährifahrt kostet jetzt drei statt zwei Franken
Die Überquerung der Aare mit der Fähre Bodenacker wird im nächsten Jahr teurer. Kritiker bezeichnen den Preisanstieg von 50 Prozent als zu hoch.
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Das Wichtigste in Kürze
- Die Fährifahrt in der Elfenau wird ab dem nächsten Jahr teurer sein.
- Eine Kurzstrecke soll nicht mehr zwei, sondern drei Franken kosten.
- Die Gemeinde Muri erntet für die Preiserhöhung Kritik von mehreren Seiten.
Die Überfahrt mit der Bodenacker-Fähre in der Elfenau wird teurer. Ab nächstem Jahr kostet eine Kurzstrecke nicht mehr zwei, sondern drei Franken. Dies entspricht einer Preiserhöhung von 50 Prozent, wie die Gemeinde Muri beschlossen hat.
Die anderen beiden Fähren in der Region halten ihre Preise bei zwei Franken. Die Betriebskosten für die Bodenacker-Fähre werden von den umliegenden Gemeinden getragen, wobei Muri und Bern jeweils 30 Prozent übernehmen. Köniz trägt 25 Prozent bei, während Kehrsatz 10, Belp 3 und Allmendingen jeweils 2 Prozent beisteuern.
Muri ist auch verantwortlich für zusätzliche Kosten und muss das Defizit decken. «Anfangs betrug dieses noch 10'000 Franken», sagt Thomas Marti, Leiter Umwelt und Verkehr in Muri, gegenüber der «Berner Zeitung» (BZ).
Fährbetrieb wird immer teurer
Inzwischen sind die Kosten gestiegen – trotz konstanter Fahrpreise seit über dreissig Jahren. «Seit der letzten Anpassung sind mehr als dreissig Jahre vergangen», so Marti weiter.
Jährlich belaufen sich die Kosten des Fährbetriebs auf durchschnittlich CHF170'000 – inklusive Reparaturen und Instandhaltung der Landestellen. Nach Abzug von CHF58'000 durch Partnergemeinden und Einnahmen von CHF68'000 durch Fahrpreise, bleibt ein Defizit von CHF44'000. «Durch die Preiserhöhung erhoffen wir uns, die Einkünfte auf 100'000 Franken pro Jahr zu erhöhen», erklärt Marti.
Die Kritik an der Preiserhöhung kommt unter anderem von Angelo Zaccaria, Präsident der SP-Fraktion im Gemeindeparlament Muri-Gümligen. Er bemängelt, dass gerade Muri als wohlhabende Gemeinde die Fährpreise erhöht. «Man findet immer Gründe, wenn man die Preise erhöhen will», sagt Zaccaria zur «BZ»
«Volles Verständnis» für die Preiserhöhung
Vierzehn Kilometer flussabwärts wird der Fährbetrieb vom Restaurant «Zehendermätteli im Glück» gestemmt. Bremgarten und Bern beteiligen sich mit je CHF14'000 an den Kosten. Marcel Geissbühler, Co-Leiter vom «Zehendermätteli im Glück», sagt zur «BZ»: «An den umsatzstärksten Tagen haben wir bis zu 500 Passagiere pro Tag.»
Auch neben der Bodenacker-Fähre gibt es ein Restaurant, das Fähribeizli. Für Tobias Burkhalter von der Burkhalter-Group ist die Fähre «eine zusätzliche Attraktivität für den Standort», aber nicht essenziell. Er habe «volles Verständnis» für die Preiserhöhung, heisst es.