Heimatschutz lehnt Massnahmen beim Bahnhof Bern ab
Der Berner Heimatschutz kritisiert die geplanten Verkehrsmassnahmen rund um das Projekt «Zukunft Bahnhof Bern». Eine gesamtheitliche, städtebauliche Perspektive fehle, heisst es in einem Communiqué vom Mittwoch.
Der Mehrwert für Passanten sei fraglich, das kulturelle Erbe werde nebensächlich behandelt. Zudem sei das vorschnelle Vorgehen fragwürdig, heisst es in der Pressemitteilung des Berner Heimatschutzes, Region Bern Mittelland.
Die Stadt Bern will ihren Anteil an die laufende Modernisierung des Bahnhofs leisten, indem sie den Verkehr rund um den Bahnhof neu organisiert. Dazu gehört unter anderem der Bau einer unterirdischen Personenpasssage vom neuen Zugang Bubenberg zum Hirschengraben.
Das Geschäft ist an diesem Donnerstag im Stadtrat traktandiert. Das Volk soll im März 2021 entscheiden.
Der Heimatschutz empfiehlt dem Parlament, die Vorlage abzulehnen und so «Raum zum Denken» zu schaffen. Es brauche ernsthafte Alternativen, die das Gefüge der Stadt und das kulturelle Erbe respektierten.
Fussgängerunterführungen entsprächen einem veralteten Verständnis von Raumplanung. Mehrere solche Unterführungen seien vor vielen Jahren geschlossen worden, beispielsweise jene zwischen der Schwanengasse und der heutigen Schanzenpost. Die Stadtverwaltung kehre nun zu einem überholten städtebaulichen Konzept zurück.
Kritik übt der Heimatschutz auch an den Plänen, das Bubenberg-Denkmal zu versetzen und ein unterirdisches Veloparking im Bereich der archäologischen Zone Murtentor-Laupenstrasse zu erstellen. Auf diese Weise würde direkt in die Fundamente der mittelalterlichen und der neuzeitlichen Stadt eingegriffen.