Leerwohnungsziffer im Kanton Bern stark gesunken
Im Kanton Bern ist innert Jahresfrist die Zahl leerer Wohnungen stark auf 9300 zurückgegangen. Die Leerwohnungsziffer sank um 0,25 Prozentpunkte auf 1,61 Prozent - der tiefste Stand seit 2015.d
Die Leerwohnungsziffer im Kanton Bern liegt damit nur noch leicht über dem Schweizer Durchschnitt von 1,54 Prozent, wie die kantonale Wirtschafts-, Energie- und Umweltdirektion (WEU) in einem am Dienstag veröffentlichten Newsletter schreibt.
In den letzten vier Jahren hätten sich die beiden Leerwohnungsziffern wieder angenähert, nachdem diese im Kanton Bern zuvor stärker angestiegen sei.
In den bernischen Verwaltungsregionen verlief die Entwicklung der Leerwohnungsziffer von 2010 bis 2021 sehr unterschiedlich. In den Verwaltungsregionen Oberland und Bern-Mittelland sank der Anteil leerstehender Wohnungen am Gesamtwohnungsbestand 2021 wieder unter ein Prozent, wie die WEU weiter schreibt.
Damit liegt die Leerwohnungsziffer in diesen Verwaltungsregionen deutlich unter dem kantonalen sowie dem Schweizerischen Durchschnitt. In der Verwaltungsregion Berner Jura entwickelte sich die Leerwohnungsziffer in den letzten zehn Jahren hingegen entgegen dem Trend im Kanton Bern und erreichte im Juni 2021 4,4 Prozent.
Der Kanton Bern weist nach dem Kanton Zürich den zweithöchsten Wohnungsbestand aller Schweizer Kantone auf. Ende 2020 summierte sich dieser auf 578'000 Wohnungen. Gegenüber 2010 hat sich der Bestand um 55'000 Wohnungen oder 10,6 Prozent vergrössert. Somit ist der Wohnungsbestand im Kanton Bern in den letzten zehn Jahren langsamer gewachsen als im Schweizer Durchschnitt (13,7 %).
Statistik Stadt Bern teilte Mitte Juli dieses Jahres mit, die Leerwohnungsziffer der Stadt Bern habe am Stichtag 1. Juni 2021 bei 0,54 Prozent gelegen - 0,04 Prozentpunkte tiefer als vor einem Jahr. Die Zahl der leer stehenden Wohnungen in der Stadt Bern ging zurück von 449 auf 420.
Wie das Bundesamt für Statistik (BFS) im September auf Anfrage bekanntgab, hat sich gesamtschweizerisch die Zahl leer stehender Wohnungen erstmals seit über einer Dekade wieder reduziert. Grund dafür seien die veränderten Wohnbedürfnisse der Bevölkerung, eine moderate Bautätigkeit und die weiterhin konstante Bevölkerungsentwicklung.
Es habe sich etwa gezeigt, dass die Schweizer Bevölkerung heute bereit sei, auch Wohnraum abseits der Zentren zu mieten oder zu kaufen, so das BFS. Eine explizite Untersuchung zum Einfluss der Covid-19-Pandemie nahm das Bundesamt nicht vor.