Frauengesundheit: Menstruation in den einzelnen Lebensphasen
Der monatliche Zyklus spielt in der Frauengesundheit eine zentrale Rolle. So verändert sich die Menstruation im Laufe der Zeit.

Das Wichtigste in Kürze
- Die Menstruation begleitet Frauen etwa 35 bis 40 Jahre lang.
- Schwankungen treten vor allem zu Beginn und am Ende der fruchtbaren Jahre auf.
Jeden Monat durchläuft der weibliche Körper den gleichen Zyklus: Eine neue Eizelle reift heran und wird zur Befruchtung freigegeben. Erfolgt keine Befruchtung, wird die Eizelle vom Körper ausgeschieden.
Dies erfolgt in Form einer Blutung, die häufig mit unangenehmen Begleiterscheinungen wie Krämpfen und Schmerzen verbunden ist. Die Frauengesundheit unterscheidet bei der Menstruation verschiedene Lebensphasen.
Frauengesundheit: Die Menarche
Mit etwa elf Jahren setzt bei Mädchen die Pubertät, also die Geschlechtsreife, ein. Dies bedeutet biologisch gesehen ganz einfach, dass der Körper ab jetzt Sexualhormone produziert und sich auf die Fortpflanzung vorbereitet. Die erste Menstruation ist dabei das untrügliche Zeichen dafür, dass es nun so weit ist.

In der Schweiz setzt die erste Menstruation laut dem Pädiatrisch-Endokrinologisches Zentrum Zürich mit etwa 13 Jahren ein. Diese wird auch Menarche genannt.
Zu diesem Zeitpunkt verändert sich auch der weibliche Körper: Die Brüste und die Schambehaarung wachsen und die Hüften werden breiter. So können sie später bei einer Schwangerschaft der wachsenden Gebärmutter Platz bieten.
Nach der Pubertät wird die Periode regelmässig
In den ersten beiden Jahren nach der Menarche verläuft der Zyklus noch unregelmässig. Der Körper beginnt gerade erst, Hormone zu produzieren und die Reifung der Eizellen herbeizuführen.

Idealerweise wird ein erstes aufklärendes Gespräch zur Frauengesundheit bereits vor dem ersten Einsetzen der Periode geführt. Mädchen können sich heute meist online informieren. Dennoch sollten sie wissen, dass ihre Mutter für sie da ist und sie unterstützt.
So können in dieser Zeit auch verschiedene Hygienemittel wie Binde, Tampons und die immer beliebteren Menstruationstassen ausprobiert werden. Ausserdem kann und sollte die Mutter vorleben, dass die Periode keine schambehaftete Krankheit ist, sondern natürlicher Teil des weiblichen Lebens.
Die erwachsenen Jahre
Mit etwa 15, 16 Jahren hat sich der Zyklus fest eingependelt und dauert nun im Schnitt 28 Tage. Dies ist jedoch von Frau zu Frau unterschiedlich. Eine Zyklusdauer von 25 bis 35 Tagen wird dabei als normal betrachtet.

Auch die Regelmässigkeit ist unterschiedlich: Manche Frauen können die Uhr nach ihrer Periode stellen, andere werden immer mal wieder überrascht.
Der Lebensstil hat dabei grossen Einfluss auf den Zyklus: Genussmittel, Über-/Untergewicht, Stress oder häufiges Reisen können dazu führen, dass die Periode später als gewohnt einsetzt. Verzögert sie sich enorm oder bleibt ganz aus (ohne dass eine Schwangerschaft vorliegt), sollte ärztlicher Rat gesucht werden.
Die Menopause bei der Frau
Im Schnitt tritt die Menopause laut der Universität Zürich bei Frauen in der Schweiz mit 51,4 Jahren ein. Dies ist der Zeitpunkt, an dem zum letzten Mal eine Eizelle freigesetzt und bei der Menstruation abgestossen wird.
Schon einige Jahre früher beginnt die Perimenopause, in der der weibliche Körper immer weniger Sexualhormone wie Östrogen produziert. Sie werden auch als Wechseljahre bezeichnet.

Die Menstruation wird in dieser Zeit immer unregelmässiger, bis sie ganz ausbleibt. Die hormonellen Umstellungen sorgen dazu für zahlreiche körperliche Beschwerden wie Migräne und Kopfschmerzen sowie die berühmten Hitzewallungen.
Wechseljahre nehmen in der Debatte um Frauengesundheit einen immer grösseren Raum ein. Das Bewusstsein für die Bedürfnisse der Frau steigt.
Früher war diese Zeit mit grosser Scham behaftet. Frauen hatten das Gefühl, ohne ihre Fruchtbarkeit nichts mehr wert zu sein. Heute wird sie als bewusster Beginn eines neuen Lebensabschnitts der Frauengesundheit gesehen.
Frauengesundheit: Die Schwangerschaft
Während der fruchtbaren Jahre gibt es nur einen Zeitraum, in dem die Menstruation längere Zeit ausbleibt: die Schwangerschaft. Während die befruchtete Eizelle im Körper der Frau zum Baby heranreift, werden keine weiteren Eizellen produziert.
Dies liegt daran, dass der Körper der Frau in der Schwangerschaft weiterhin das Hormon Progesteron produziert.

Besonders praktisch: Bei frischgebackenen Müttern, die ihr Baby stillen, setzt ebenfalls noch keine Periode ein. Dies liegt daran, dass der Körper das Hormon Prolaktin bildet, das wiederum die Muttermilch produziert.
Als Nebeneffekt verhindert Prolaktin aber auch den Eisprung. Mutter Natur hat dies so eingerichtet, damit die Mutter in dieser Phase nicht durch eine neue Schwangerschaft belastet wird.
Erst nach dem Abstillen geht die Produktion von Prolaktin wieder zurück und die Menstruation findet erneut statt.