Berner demonstrieren gegen den Ausbau der Autobahn A1 und die Verkehrspolitik des Bundes.
Autobahn A1
Die Autobahn A1 zwischen den Verzweigungen Härkingen (Bild) und Luterbach ist heute oft überlastet. Jetzt soll sie von vier auf sechs Spuren augebaut werden. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/ALESSANDRO DELLA BELLA

Auf dem Stadtberner Münsterplatz haben am Freitagabend schätzungsweise zweihundert Personen gegen den Ausbau der Autobahn A1 demonstriert. Damit zeigten sie ihre Unzufriedenheit mit der «schädlichen und kurzsichtigen Verkehrspolitik des Bundes», wie der Verein Spurwechsel in seinem Aufruf schrieb.

Im Zentrum der Platzkundgebung vor dem Münster, wo auffällig viele Velos parkiert waren, stand der Ausbau der beiden A1-Abschnitte Wankdorf-Schönbühl und Schönbühl-Kirchberg. Dieser ist Bestandteil des Ausbaupakets «Ausbauschritt 2023 für die Nationalstrassen», über das die Schweizer Stimmbevölkerung am 24. November befinden wird.

Die Organisatoren schätzten die Zahl der Teilnehmenden auf mehrere hundert.

Vereinspräsident führt durch Demonstration

Durch die Demonstration führte der Präsident des Vereins Spurwechsel, Markus Heinzer. Er empörte sich in seiner Ansprache insbesondere über den geplanten achtspurigen Autobahnabschnitt in Schönbühl, einem «traurigen Schweizer Rekord», so Heinzer.

Auch Aktivistinnen und Aktivisten von Partnerorganisationen trugen Forderungen vor, die mit Klatschen und Fahrradklingeln quittiert wurden. So forderte etwa Meret Schefer vom Klimastreik Bern das Publikum auf, sich «gegen die geplanten Verbrechen zu wehren».

Der Co-Präsident des VCS Bern, Claude Grosjean, wiederum beklagte sich über die von Autos verursachte Lärmbelastung.

Fokus auf alternative Lösungsansätze

Sämtliche Voten zielten auf das gleiche Anliegen ab: «Verkehrsprobleme sind anders zu lösen als mit neuen Strassen», drückte es Heinzer aus. Mit diesem Ziel hat der Verein Spurwechsel bereits diverse politische Massnahmen ergriffen.

Mittels einer Petition und einer Initiative forderte der Verein die Berner Stadtregierung, die Kantonsregierung und die Regionalkonferenz Bern-Mittelland dazu auf, sich gegen die Ausbauvorhaben in der Region zu positionieren.

Rund 1300 Menschen unterschrieben die Petition, die städtische Initiative wurde von rund 5900 Menschen getragen.

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