Rafz als Deponiestandort: Gemeinderat nimmt Stellung
Wie die Gemeinde Rafz bekannt gibt, wird der Gemeinderat das weitere Verfahren genau beobachten und seine Haltung aktiv vertreten.
Der Kanton Zürich erachtet die heutige Lehmgrube Bleiki in Rafz als einen geeigneten Deponiestandort.
Die Gemeinde wusste von diesen Plänen, war aber am Auswahlverfahren nicht beteiligt.
Die Aussage, dass Rafz als Deponiestandort in einem breit abgestützten Verfahren unter Einbezug der Rafzer Gemeinde und der Waldeigentümer erfolgte, trifft nicht zu.
Künftiger Bedarf an Deponien analysiert
Der Gemeinderat wird das weitere Verfahren genau beobachten und seine Haltung aktiv vertreten.
Mit einer «Gesamtschau Deponien» hat die Baudirektion des Kantons Zürich den künftigen Bedarf an Deponievolumen ermittelt und geeignete Standorte für neue Deponien im Kanton identifiziert.
Darunter ist auch die heutige Lehmgrube Bleiki in Rafz, die sich aus Sicht des Kantons Zürich als Deponiestandort eignet.
Rafz an Auswahl des Deponiestandorts nicht beteiligt
Der Kanton behauptet in seiner Medienmitteilung, dass die geeigneten Deponiestandorte in einem breit abgestützten Verfahren ermittelt wurden.
Es wird damit suggeriert, dass auch die Gemeindevertreter von Rafz bei der Auswahl des Deponiestandorts beteiligt waren. Das trifft nicht zu.
Der Gemeinderat von Rafz wurde vom ehemaligen Betreiber der Lehmgrube und dem möglichen künftigen Betreiber der Deponie über die Pläne informiert.
Gemeinderat äusserte seine Bedenken zum Vorhaben
Eine Mitwirkung am kantonalen Auswahlverfahren war aber nicht möglich und vom Kanton auch nicht gewünscht.
So hat der Kanton auf ein Schreiben, in welchem der Gemeinderat seine Bedenken zum Vorhaben geäussert hat, gar nicht reagiert.
Die Aussage der kantonalen Medienmitteilung, dass «die Kriterien für die Beurteilung der Standorte gemeinsam mit Vertretern von Gemeinden» definiert wurden, muss in Bezug auf Rafz deshalb relativiert werden.
Gemeinderat ist vom Standort nicht überzeugt
Wie der Gemeinderat im März 2022 bereits mitgeteilt hat, lehnt er eine Umnutzung der Lehmgrube in eine Deponie ab, sofern sie im Dorf zu einem höheren Verkehrsaufkommen mit Lastwagen führen wird.
Die künftigen Betreiber haben in Aussicht gestellt, dass die Verkehrserschliessung der künftigen Deponie nicht über Wohngebiet führen wird.
Der Gemeinderat bezweifelt jedoch, dass dies so wie geplant realisiert werden kann.
Weiteres Verfahren wird kritisch beobachtet
Als Eigentümerin eines Teils der heutigen Lehmgrube Bleiki wird die Gemeinde das weitere Verfahren kritisch beobachten.
Die Nachteile einer solchen Deponie werden gegenüber einem möglichen Nutzen vom Gemeinderat in den nächsten Monaten vertieft untersucht und gestützt darauf eine klare Haltung erarbeitet.
Es besteht dabei kein Zeitdruck. Denn die Aufnahme in den kantonalen Richtplan ist erst ein erster Schritt bei der Realisierung eines Deponiestandorts.
Doch bereits auf diese Etappe wird der Gemeinderat Einfluss nehmen, sollten die Nachteile eines solchen Standorts überwiegen.