Frischknecht (Mitte AR): «Vertrete den Mittelstand»
Claudia Frischknecht (Mitte) will den einzigen Nationalratssitz von Appenzell Ausserrhoden erobern. Ihr ist eine lösungsorientierte Politik wichtig.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Mitte AR schickt Claudia Frischknecht ins Rennen für den Sitz im Nationalrat.
- Sie sagt, dass sie für den grösstmöglichen Anteil der Ausserrhoder Bevölkerung stehe.
- Ihre Hauptanliegen sind eine bessere Altersvorsorge und die steigenden Gesundheitskosten.
Seit 1995 vertritt den Kanton Appenzell Ausserrhoden im Nationalrat entweder die FDP oder die SVP. Claudia Frischknecht, Kandidatin der Mitte, ist überzeugt, diesen Trend durchbrechen zu können.
Ihre wichtigsten Anliegen sind eine sichere Altersvorsorge, Generationengerechtigkeit, Finanzpolitik und die Kostensenkung des Gesundheitswesens. Sie hat sich den Fragen von Nau.ch zu ihrer Kandidatur gestellt.
Nau.ch: Sie wollen Sich für eine bessere Altersvorsorge einsetzen. Wie könnte die aktuelle Situation verbessert werden?
Claudia Frischknecht: Ehepaare erhalten derzeit lediglich 150 Prozent der maximalen Rente anstatt 200 Prozent. Mit der Initiative «Faire Renten endlich auch für Ehepaare» soll die bisherige Begrenzung vollständig aufgehoben werden. Im Bereich sind meines Erachtens weitere Reformen notwendig, welche aber nicht einfach mit einer weiteren Erhöhung des Rentenalters gelöst werden können.
Meines Erachtens muss beispielsweise im Bereich der Hinterlassenrenten angesetzt werden und die Anspruchsvoraussetzungen für Witwen analog Witwer angepasst werden. Ebenso gilt es die Reformen in der beruflichen Vorsorge voranzubringen, sodass insbesondere auch Teilzeitangestellte (hauptsächlich Frauen) auch in der zweiten Säule versichert sind.
Nau.ch: Laut Ihnen sind die Gesundheitskosten zu hoch und unbezahlbar geworden. Deshalb müssten «die Medizinbranche, Pharmaindustrie, Spitäler und Kantone» sparen. Ist dies in Anbetracht des sowieso bereits angeschlagenen Gesundheitssystems realistisch?
Frischknecht: Es sind alle Akteure gefordert und müssen ihren Anteil dazu beitragen. Es muss die Frage gestellt werden, ob wirklich jeder Untersuch, jede Operation notwendig ist. Ebenso appelliere ich auch an die Eigenverantwortung jeder einzelnen Person.
Mit Präventionsmassnahmen können oftmals hohe Gesundheitskosten verhindert werden. Ich bin auch überzeugt, wenn Anreize in der Prävention vorhanden sind, können hohe Kosten bei einer späteren Verschlechterung des Gesundheitszustandes vermieden werden.
Nau.ch: Wie gross ist Ihr Wahlkampfbudget?
Frischknecht: Rund 25'000 Franken.
Nau.ch: Seit 1995 ist der Nationalratssitz von Appenzell-Ausserrhoden durch die FDP oder die SVP besetzt. Wieso sind Sie überzeugt davon, die richtige Kandidatin zu sein, um diesen Trend durchbrechen zu können?
Frischknecht: Ich vertrete aufgrund meiner Herkunft und Werdegang den grösstmöglichen Anteil der Ausserrhoder Bevölkerung, nämlich den Mittelstand, Arbeitnehmende wie auch Frauen. Die Schweiz steht vor grossen Herausforderungen.
Es braucht nun Veränderungswillen und engagierte Räte. Dies ist Voraussetzung für eine sachliche und lösungsorientierte Politik, welche insbesondere die Mitte betreibt. Ich stelle mich der Verantwortung mit unseren Grundwerten der Solidarität, Verantwortung und Freiheit.
Nau.ch: Sie verstehen sich als «das passende Puzzleteil aus Appenzell Ausserrhoden». Sie bringen viel politische Erfahrung mit. Was wollen Sie den Wählern sonst noch mitteilen?
Frischknecht: Ich kann mich mit meinem vielfältigen Wissen und meiner Erfahrung vielerorts einbringen. Ich bin eine verlässliche Teamplayerin und biete Hand über die Parteigrenzen hinaus zu mehrheitsfähigen Lösungen. Somit bin ich die passende Verbindung.
Zur Person: Claudia Frischknecht ist seit 2016 Präsidentin der Mitte AR und seit 2013 im Kantonsrat vertreten. Sie arbeitet als Fachfrau Ergänzungsleistungen bei der Sozialversicherungsanstalt St.Gallen.
Sie tritt bei den diesjährigen Nationalratswahlen an.