Eishockey: SC Unterseen-Interlaken startet mit erstem Frauen-Team
Erstmals schickt der SC Unterseen-Interlaken ein Frauen-Team aufs Eis. Mit Erfahrung und jugendlicher Frische starten die Spielerinnen in die Meisterschaft.
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Das Wichtigste in Kürze
- Der SC Unterseen-Interlaken hat ein eigenes Frauen-Team gegründet.
- Die Spielerinnen sind zwischen 13 und 53 Jahre alt.
- Erste Siege konnte die Mannschaft schon einfahren.
Erstmals in der Geschichte des Eishockeyclubs SC Unterseen-Interlaken nimmt eine Frauen-Mannschaft am Meisterschaftsbetrieb teil. Das Team besteht aus einer bunten Mischung von Spielerinnen im Alter zwischen 13 und 53 Jahren.
«Wir wollen unseren Juniorinnen eine Perspektive bieten», sagt Trainer Roger Mühlemann. Bislang fehlte es in der Region an einer Möglichkeit für Spielerinnen nach der Juniorenstufe weiterzumachen.
Die Idee zur Gründung kam aus dem Verein selbst, nachdem zahlreiche Mädchen im Nachwuchsbereich gespielt hatten, aber keine Anschlussmöglichkeit in einer Aktivmannschaft hatten
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Dominic Spieler, Nachwuchschef SCUI, und Trainer Roger Mühlemann setzten das Projekt in die Tat um. «Wir haben die Snow Fox Ladies aus Grindelwald angefragt, ob sie Interesse hätten, in den Meisterschaftsbetrieb einzusteigen», erinnert sich Mühlemann.
Die Resonanz war durchweg positiv: Zehn Spielerinnen schlossen sich sofort dem neuen Team an. Vor Saisonbeginn umfasste der Kader bereits 24 Spielerinnen.
Zwischen Erfahrung und jugendlichem Elan
Die Integration unterschiedlicher Altersgruppen stellte das Trainerteam vor Herausforderungen. «Gerade zu Beginn war es schwierig, die verschiedenen Generationen zusammenzuschweissen», gibt Mühlemann zu.
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«Doch die erfahrenen Spielerinnen bringen Ruhe und Routine, während die jüngeren mit Schnelligkeit und Wendigkeit das Tempo bestimmen.» Seit dem Trainingsstart im August entwickelt sich die Mannschaft kontinuierlich weiter.
Harte Konkurrenz in der Liga
Der SCUI trifft in der Swiss League D auf sechs Teams, darunter Bern 96, Zuchwil Regio, Neuchâtel, Rot-Blau Bern und Lausanne.
«Die Leistungsunterschiede sind gross», analysiert der Trainer. «Gegen Bern 96 und Zuchwil haben wir kaum eine Chance, da diese Mannschaften uns um Klassen überlegen sind.» Doch gegen Teams wie Neuchâtel und Rot-Blau Bern konnte das Team bereits erste Siege feiern.
Pionierinnen auf dem Eis
Mit ihrer Teilnahme am Ligabetrieb leisten die Spielerinnen echte Pionierarbeit. «Das motiviert ungemein, auch wenn die Bedingungen nicht immer optimal sind», erklärt eine Spielerin. So bedeutete ein Spiel in Lausanne beispielsweise eine vierstündige Reise sowie eine Rückkehr weit nach Mitternacht.
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Neben den weiten Reisen fehlt es dem Team noch an festen Trainingszeiten. «Regelmässigkeit ist entscheidend», so Mühlemann, «wöchentliches Training wäre ideal.»
Trotz Herausforderungen zeigt das wachsende Interesse, dass Frauenhockey in der Region Interlaken eine Zukunft hat. Die erste Saison ist ein wichtiger Meilenstein auf diesem Weg.