Die Strompreise in Russikon werden 2024 weiter steigen
Wie die Gemeinde Russikon meldet, steht noch nicht fest, wie hoch der Preisanstieg 2024 ausfallen wird, da die Kosten für einige Faktoren noch ausstehen.

Die Stromtarife in der Gemeinde Russikon sind im Jahr 2023 gestiegen. Aktuell erholen sich die Strompreise im Grosshandel im Vergleich zum turbulenten Handelsjahr 2022 ein wenig.
Im langjährigen Vergleich sind die Grosshandelspreise jedoch immer noch hoch. Viele Stromkunden rechnen mit den sinkenden Marktpreisen, nicht mit weiteren Preiserhöhungen im Jahr 2024.
Leider entspricht diese Annahme nicht der Realität. Um besser beurteilen zu können, ob der Stromtarif erneut steigen wird, muss man verstehen, wie dieser zustande kommt.
Hauptsächlich setzt er sich aus Kosten für Energie und Stromnetz zusammen. Im Jahr 2022 war der Energiemarkt, auch aufgrund des Ukrainekriegs, von starken Verwerfungen geprägt.
Stärkste Preisausschläge aus 2022 werden in 2024 einkalkuliert
Er veränderte sich rasant und der Preis für Energie stieg auf noch nie dagewesene Rekordwerte.
Der Stromtarif der Elektrizitätswerke des Kantons Zürich (EKZ) wird wesentlich vom durchschnittlichen Preis bestimmt, den die EKZ, während einem zweijährigen Einkaufszeitraum im Grosshandel bezahlt hat.
Der Stromtarif 2023 ist auf die Beschaffungspreise zwischen Mai 2020 und April 2022 zurückzuführen.
Die stärksten Preisausschläge im Sommer 2022 sind also im aktuellen Tarif nicht einkalkuliert. Diese werden sich erst im Stromtarif für 2024 anteilig wiederfinden.
Der EKZ-Stromtarif ist stark von den Marktpreisen abhängig
Da die EKZ über wenig eigene Produktionskapazität verfügt, muss der Grossteil des Strombedarfs im Grosshandel eingekauft werden.
Der EKZ-Stromtarif ist somit stark von den Marktpreisen abhängig. Rund zweieinhalb Jahre vor dem effektiven Verbrauch in den Haushalten beginnt die EKZ mit dem Einkauf der ersten Stromtranchen.
Daraufhin wird über einen Zeitraum von insgesamt zwei Jahren regelmässig Strom hinzugekauft, bis der zu erwartende Bedarf gedeckt ist.
Durch diese Strategie wird Strom zum durchschnittlichen Marktpreis über den jeweiligen Beschaffungszeitraum eingekauft und kurzfristige Preisschwankungen fallen nicht so stark ins Gewicht.
Teuerste Tranchen noch nicht eingepreist
Der Stromtarif 2023 in Russikon ist also auf die Grosshandelspreise zwischen Mai 2020 und April 2022 zurückzuführen.
Weil der Markt aber die stärksten Preisausschläge erst in der zweiten Jahreshälfte 2022 erlebte, sind die teuersten Einkaufspreise im aktuellen Tarif noch gar nicht einkalkuliert. Diese werden sich erst im Stromtarif für 2024 wiederfinden.
Steigende Abgaben an Swissgrid
Die Netzbetreiberin des Schweizer Übertragungsnetzes (Swissgrid) erhöht ihre Abgaben für das Tarifjahr 2024 massiv.
So steigen die Abgaben für die allgemeinen Systemdienstleistungen von 0,50 Rappen pro Kilowattstunde auf neu 0,81 Rappen pro Kilowattstunde (inklusive Mehrwertsteuer).
Ab 2024 müssen die Stromkonsumenten zudem die Kosten für die Stromreserven des Bundes bezahlen.
Auch der Bund erhöht einige Abgaben zum Strom
Der Bund hat zahlreiche Massnahmen zur Sicherstellung der Versorgungssicherheit ergriffen.
Dazu gehören unter anderem die Wasserkraftreserve, die Reservekraftwerke und die Notstromgruppen.
Der Bund hat in einer Verordnung angeordnet, dass diese Kosten über Swissgrid verrechnet werden.
Die zusätzliche Abgabe beläuft sich auf 1,30 Rappen pro Kilowattstunde (inklusive Mehrwertsteuer).
Mit Tariferhöhungen ist auch 2024 zu rechnen
Die EKZ setzte während der stärksten Marktbewegungen im August und September 2022 die Stromeinkäufe aus und verhinderte damit eine Beschaffung zu den teuersten Preisen.
Anschliessend musste der Stromeinkauf aber trotzdem auf hohem Preisniveau fortgesetzt werden.
Wie hoch der Tarif im EKZ-Versorgungsgebiet Russikon im Jahr 2024 sein wird, steht noch nicht abschliessend fest, da die Kosten für andere Faktoren noch ausstehen.
Sicher ist jedoch, dass der Stromtarif 2024 nochmals steigen wird. Dies ist für die Stromkunden aus Russikon nicht erfreulich. Jedoch zeichnet sich im aktuellen Marktumfeld eine Preissenkung ab dem Tarifjahr 2025 ab.